Fahrfehler des Kapitäns verursacht Havarie

Ein mit circa 1000 Tonnen Erz beladenes Güterschiff wäre am Montagabend nahe Bremm beinahe in der Mosel versunken.

 Alle Hände voll zu tun haben die Feuerwehren bei der Havarie auf der Mosel.Foto: Peter Scherer

Alle Hände voll zu tun haben die Feuerwehren bei der Havarie auf der Mosel.Foto: Peter Scherer

Neef/Bremm. (dad/pec) Das Schiff war auf Grund gelaufen und leckgeschlagen. Wie die Wasserschutzpolizei (WSP) Cochem mitteilte, verhinderte nur das gedankenschnelle Handeln des Kapitäns, dass das Schiff für längere Zeit den Verkehr auf der Mosel behindert hätte. Gegen 18 Uhr ging die Meldung von der Havarie bei WSP ein. Die Ermittlungen ergaben folgenden Unfallhergang: Oberhalb des Bremmer Bogens traf das moselaufwärts fahrende Güterschiff auf zwei zu Tal fahrende Schiffe. Dabei steuerte der Kapitän das erzbeladene Schiff zu nah ans rechte Moselufer, weshalb es auf Grund lief. Zum Glück konnte der Kapitän das schwer beschädigte Schiff noch bis an eine seichte Uferstelle nahe der Ortschaft Neef bringen und Kopf voraus auf Land setzen. Nur deshalb sank das Schiff trotz eines großen Lecks im Rumpf nicht.

Die Feuerwehren Neef und Zell befestigten das Güterschiff dort mit einem Tau am Ufer. Weil die von den Wehrleuten eingesetzte Pumpe nicht ausreichte, um die nachlaufende Menge Wasser aus dem Rumpf zu pumpen, alarmierte Markus Morsch, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Zell, den THW-Ortsverband Zell nach. Dieser rückte mit einer Großpumpe an. Gegen 22.30 Uhr trafen der Havariekommissar Rolf Wohlers und ein Taucher vor Ort ein. Der Taucher begann damit, das Leck abzudichten. Gegen 1 Uhr in der Nacht gelang es ihm so weit, dass das noch eindringende Wasser mit Hilfe zweier kleinerer Tauchpumpen abgepumpt werden konnte. Bei dem Schiffsunglück liefen keine Schadstoffe in die Mosel.

Ein Teil der Erzladung des defekten Güterschiffes soll jetzt auf ein anderes Schiff umgeladen werden, damit das leckgeschlagene ohne Probleme zur Reparatur in die Werft gebracht werden kann. Wie lang es dauern würde, bis ein Schiff vor Ort ist, das sich für dieses Umladevorhaben eignet, konnte die WSP Cochem gestern Nachmittag noch nicht sagen. Bis es so weit ist, wird das verunglückte Schiff noch am Neefer Moselufer liegen.

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