Infoveranstaltung in Wittlich Üble Tricks und fiese Maschen

Wittlich-Wengerohr/Trier · Der Weisse Ring hat in Wittlich-Wengerohr zum Thema Trickdiebstahl informiert und Tipps gegeben, wie man sich schützen kann. Der „falsche Polizist“ ist momentan in der Region gehäuft unterwegs.

 Wolfgang Schmitz, Ehrenamtlicher beim Weissen Ring,  zeigt, wie leicht ein Betrüger eine Polizeimarke vortäuschen kann. Er hatte beispielsweise eine Sport-Medaille dabei. Ohne genaues Hinsehen hätte man sie für eine Polizeimarke halten können.

Wolfgang Schmitz, Ehrenamtlicher beim Weissen Ring,  zeigt, wie leicht ein Betrüger eine Polizeimarke vortäuschen kann. Er hatte beispielsweise eine Sport-Medaille dabei. Ohne genaues Hinsehen hätte man sie für eine Polizeimarke halten können.

Foto: Christina Bents

„Das passiert doch nur in der Stadt.“ Sätze wie diese hören die Mitarbeiter des Weissen Rings, einer Organisation, die Opfern vom Kriminalität hilft, im ländlichen Raum nicht selten. Dabei ist es auf den Dörfern, mit der sicheren Idylle nicht mehr so wie früher, denn Kriminelle machen auch vor kleinen Orten nicht halt.

Vor rund zwei Monaten erst kam es in Wengerohr zu einem Trickdiebstahl. Der Täter hat sich als Mitarbeiter der Stadtwerke ausgegeben. Während er mit der Wohnungsbesitzerin in den Keller gegangen ist, um einen Zähler abzulesen, hat ein weiterer Täter aus der Wohnung Dinge gestohlen.

Zu dieser Form des Trickdiebstahls empfiehlt Wolfgang Schmitz, ehrenamtlicher Mitarbeiter des Weissen Rings, dass Menschen aufmerksam bleiben sollen und nicht gedankenlos die Tür aufmachen. Man sollte sich vorher versichern, wer in die Wohnung will. Unbekannte sollten die Bewohner  nur reinlassen, wenn diese angemeldet sind, und dann am besten einen Nachbarn oder Verwandten dazubitten.

„Der Trickdieb will durch ihre Wohnungstür in ihre Wohnung, um sie zu bestehlen“, macht Wolfgang Schmitz noch einmal deutlich. Er ergänzt: „Lieber einmal zu viel die Polizei anrufen als einmal zu wenig. Und wenn Ihnen etwas seltsam vorkommt, merken sie sich das Auto oder Auffälligkeiten wie Tattoos.“

Bei Telefonanrufen wollen die Betrüger durch Vertrauensgewinn an  Geld kommen. Die Angaben, angebliche Enkel oder Polizisten zu sein oder das Vortäuschen von Umfragen sind hier Maschen der Betrüger.

„Besonders der ,falsche Polizist’ ist momentan in der Region häufig unterwegs. Sowohl im Landkreis Bitburg-Prüm, im Vulkaneifelkreis und im Kreis Bernkastel-Wittlich sind uns Fälle bekannt“, berichtet Karl Kopf, ehrenamtlicher Mitarbeiter des Weissen Rings. Aber auch in Trier und Trier-Saarburg waren bereits Trickdiebe mit solchen Methoden unterwegs. „Der falsche Polizist ist eine Weiterentwicklung des Enkeltricks“, sagt er weiter.

Die Täter gehen dabei wie folgt vor: Sie rufen an und geben sich als Polizist aus. Dann erklären sie, dass es eine Durchsuchung beim Nachbarn gegeben hat und in den nächsten Tagen wohl ein Einbruch bei den Angerufenen geplant sei. Es gäbe nur eine Möglichkeit, die Wertgegenstände zu sichern, indem sie abgeholt und an einen sicheren Ort gebracht würden. Die Polizei würde gleich jemanden vorbeischicken, der die Wertgegenstände abholt, man solle sie in eine unauffällige Plastiktasche tun.

Schützen kann man sich, so Schmitz, nur dadurch, dass man achtsam ist. Die Polizei rufe beispielsweise nie unter der Nummer 110 an und werde auch keine Wertsachen in einer Plastiktüte abholen. „Wobei die Geschichten der Betrüger oft plausibel scheinen, und oft gut vorbereitet sind. Sie wissen beispielsweise oft die Namen der Nachbarn oder stellen sich mit Namen von Polizisten vor, die es tatsächlich auf der örtlichen Polizeibehörde gibt“, betont Schmitz. Sollte man darauf reingefallen sein, appelliert er: „Schämen sie sich nicht, zur Polizei zu gehen.“

Die Besucher der Informationsveranstaltung, die vom Ortsvorsteher initiiert worden ist, hörten interessiert zu und stellten Fragen. Einer fragte zum Beispiel nach, warum er  immer die Tür hinter sich zumachen solle, wenn jemand die Wohnung betreten habe. „Damit verschieße ich mir doch selbst einen Fluchtweg, sollte es zu einem Übergriff kommen“, meinte der Besucher. Wolfgang Schmitz antwortete: „Aber ein weiterer Täter  könnte so zusätzlich in die Wohnung kommen.“ Zum Abschluss gab es noch ein Rollenspiel, bei dem klar wurde, wie ein Taschendiebstahl funktioniert und dass daran bis zu vier Menschen  beteiligt sind: der Ausspäher, der Ablenker, der eigentliche Täter und der Abnehmer.

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