Familie Müller fühlt sich wohl

Die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues fördert seit dem Jahr 2007 Besitzer von alten Häusern in Ortskernen. Für Kauf, Sanierung oder auch Abbruch hält sie bis zu 5000 Euro bereit.

 Die Familie Müller fühlt sich wohl in ihrem Haus und präsentiert sich auf der Galerie im ehemaligen Stall: (von links) Harald Müller, Lennart Müller, Nele Müller, Sigrid Müller. TV-Foto: Clemens Beckmann

Die Familie Müller fühlt sich wohl in ihrem Haus und präsentiert sich auf der Galerie im ehemaligen Stall: (von links) Harald Müller, Lennart Müller, Nele Müller, Sigrid Müller. TV-Foto: Clemens Beckmann

Wintrich. "Altes Haus lebt". So titelte der TV im Juli 2007 einen Bericht über die Bemühungen in der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, die alten Ortskerne zu erhalten. Die VG hatte dazu ein Programm aufgelegt, das Anreize zum Erhalt alter Bausubstanz bieten sollte und auch immer noch bietet.

Jeweils 50 000 Euro stehen seither jedes Jahr bereit. Besitzer alter Häuser können maximal 5000 Euro (jeweils 1000 Euro über fünf Jahre) bekommen. Voraussetzung: Das Gebäude muss vor 1950 errichtet worden sein und vor dem Erwerb beziehungsweise der Sanierung leer gestanden haben. Das Investitions-Volumen (Kauf, Sanierung) muss sich auf mindestens 50 000 Euro belaufen.

Erste Nutznießer des Angebots waren Harald und Sigrid Müller, die ein altes Winzerhaus (Baujahr 1866) in Wintrich erwarben. Im September 2007 bezogen sie mit ihrer damals eineinhalbjährigen Tochter Nele das erstmal nur provisorisch hergerichtete Haus. Seither ist Harald Müller damit beschäftigt, in seiner Freizeit das Haus umzugestalten. Größter Brocken war der ehemalige Stall. Der umgestaltete Raum ist über dem Wohnzimmer bis zum Dach offen. Über eine Holztreppe geht es in die Obergeschosse, die sich wie eine Galerie über dem Erdgeschoss gruppieren.

Die Müllers, zu denen mittlerweile auch der sechs Monate alte Lennart gehört, sind froh über den Zuschuss der VG. Zusätzlich bekamen sie noch Geld aus Dorferneuerungsmitteln, die beim Kreis beantragt werden. "So etwas sollten noch mehr Leute tun", ermuntert Harald Müller. Angst vor zu vielen Vorgaben müsse man nicht haben.

Die gebürtige Oberpfälzerin und der gebürtige Franke, die vorher zur Miete in Traben-Trarbach wohnten, fühlen sich wohl in ihrem neuen Umfeld. "Und die Leute im Dorf erkennen an, was wir hier geschaffen haben", sagen sie. Noch in diesem Jahr wollen sie das noch etwas wild liegende Gelände hinter dem Haus herrichten.

Der Förder-Topf der VG Bernkastel-Kues ist übrigens noch gut gefüllt. Seit 2007 wurden 57 500 Euro bewilligt. In den nächsten Tagen kommen voraussichtlich weitere 10 000 Euro hinzu. "Wir würden uns freuen, wenn die Mittel noch mehr in Anspruch genommen werden", wirbt Ulf Hangert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, um weitere Nachahmer.

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