Fans aus dem Ruhrgebiet

OSANN-MONZEL. (fsc) Der Theaterverein Thalia 1908 Osann führte im Gemeindehaus Osann das Lustspiel "Oma Mina klärt den Fall" auf. Die Vorstellung war wieder einmal ausverkauft. Und keiner bereute sein Kommen, als der Vorhang nach drei unterhaltsamen Stunden fiel.

Seit 1996 führt der Theaterverein Thalia 1908 jedes Jahr ein neues Lustspiel auf. Dieses Jahr spielten sie den teils deftigen Schwank "Oma Mina klärt den Fall auf". Oma Mina (Petra Pütz) hört schlecht und trinkt gerne mal einen Zwetschgenschnaps. Aber jetzt ist ihr kriminalistischer Spürsinn gefragt, als es gilt, einen komplizierten Fall zusammen mit Max Erlich (Andreas Filz) zu lösen. Minas Sohn Erwin (Stefan Petri) und ihr Enkel Hans (Michael Hammes) bringen den verletzten Fritz (Florian Gabriel) ins Haus. Fritz ist Opfer einer Erpressung geworden. Als Polizist Paul (Arnold Pauly) hereinschaut, sind Erwin und Hans jedoch nicht erleichtert darüber. Kein Wunder, als Gelegenheitstaschendiebe erleichtern sie andere Leute um den Geldbeutel. Erwins Tochter Sonja (Julia Arenz) und Betty (Meggi Gödert), die Mutter von Fritz, sorgen für zusätzliche Verwicklungen, bis Oma Mina das Verbrechen aufklären kann. Die Zuschauer applaudierten minutenlang. Viele unter ihnen kommen schon seit Jahren und lassen sich die für eine Laientruppe erstaunliche Schauspielkunst nicht entgehen. Dabei sind dem Theaterverein zwei Sachen wichtig: Es werden immer lustige Stücke aufgeführt, und sie werden in Osanner Platt gesprochen. Mit Letzterem müsste so mancher Gast Probleme haben, denn viele kommen aus dem Ruhrgebiet. Insgesamt sind es dieses Jahr 150 Ruhrpottler, wie Erich Müller, der Kassierer des Theatervereins, zu berichten weiß. Erich Koch ist ein Zuschauer, der einen noch größeren Weg zurückgelegt hat. Der 57-Jährige ist extra aus Pfullendorf am Bodensee angereist. Doch das hat seinen guten Grund. Schließlich ist er der Autor von "Oma Mina klärt den Fall". Koch schreibt seit vier Jahren Theaterstücke. Und er weiß, wo-rüber er schreibt, weil er seit Jahrzehnten selbst auf der Bühne steht. Zunächst nur in seiner Freizeit als Laienschauspieler, wurde er dann vor fünf Jahren von der Badischen Bühne in Karlsruhe verpflichtet. Der Autor ist von der Umsetzung seiner Lustspiels begeistert. "Ich habe schon lange nicht mehr über ein Stück von mir so gelacht", so sein Kommentar, als die Akteure ihn zum Finale auf die Bühne holten. Und über die schauspielerische Leistung sagt er: "Die Schauspieler waren nicht nur verkleidet, sie spielten das Stück auch. Es kam etwas rüber ins Publikum, man merkte, dass es den Akteuren Spaß machte."

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