Faszination der lauten Motoren

Am Samstag donnerten in Ürzig wieder einmal die Motoren. Mehrere hundert Motorradfahrer aus dem In- und Ausland waren gekommen, um dort zum zehnten Mal "Harley & Wein" zu feiern. Am Samstag starteten sie bei herrlichem Sommerwetter zum großen Korso.

 Es ist ein großes Spektakel, wenn die Harleyfahrer durch Bernkastel, Wittlich und einige andere Orte fahren. TV-Foto: Nora John

Es ist ein großes Spektakel, wenn die Harleyfahrer durch Bernkastel, Wittlich und einige andere Orte fahren. TV-Foto: Nora John

Ürzig. (noj) In wenigen Minuten ändert sich am Samstagmittag gegen 13 Uhr das Straßenbild in Ürzig vollkommen. Kurz vorher herrscht rege Betriebsamkeit. Laute Motoren der PS-starken Harley-Davidsons sorgen für einen erheblichen Geräuschpegel und die vorherrschende Kleiderordnung besteht aus schwarzen Lederhosen, schwarzen T-Shirts und schwarzen Westen. Mittendrin Weinkönigin Judith und ihre Prinzessinnen in zarten Pfirsichtönen. Dann geht es auf zum großen Korso in Richtung Bernkastel-Kues und Wittlich. Es wird vorübergehend noch lauter, als der ganz Tross startet. Mehr als fünf Minuten dauert es, bis der letzte Motorradfahrer den Moselort verlassen hat. Dann sieht plötzlich alles anders aus. Die gängige Kleidung ist "normal" und sommerlich, es ist wieder ruhig und beschaulich. Nur ein paar vereinzelte Harley-Fahrer, die den Korso nicht mitmachen und Verkaufsstände, an denen man sich mit der zünftigen Motorradkluft eindecken kann, weisen auf das Treffen der Motorradfahrer hin. Ortsbürgermeister Arnos Simon zeigte sich im Vorfeld des Korsos zufrieden. Es habe kaum kurzfristige Absagen der Teilnehmer gegeben, obwohl das Wetter am Freitag, dem Tag der Anreise, für die meisten sehr regnerisch war.

Auf dem Marktplatz in Wittlich machen die Fahrer, von denen einige sogar aus Schweden zum Harleytreffen gekommen waren, für eine Stunde Pause, und die Besucher haben Gelegenheit, sich die Motorräder in ihrer ganzen Vielfalt genauer anzuschauen. Da gibt es Motorräder, die mit opulenten Sitzbänken einem rollenden Wohnzimmer gleichen, andere sind eher spartanisch. Bei den Reifen gibt es Exemplare, die in ihrer Breite auch einen LKW zieren könnten. Auch bei den Farben reicht die Palette von mattschwarz bis hin zu Pastelltönen wie türkis oder hellblau. Besonders hübsch sind aber die Helme der Fahrer aus dem Rheingau, auf denen, an einer Wurzel befestigt, eine Traube baumelt.

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