Benefiz Fatima-Stiftung in Rivenich hilft Kindern im Irak

Rivenich · Patenschaften vermitteln, Spenden an den Ort bringen, wo sie gebraucht werden und den Dialog zwischen den Religionen fördern. Das will die Fatima Stiftung, deren Ansprechpartner in Rivenich lebt.

 Mitglieder und Besucher einer Veranstaltung der Fatima Stiftung für Waisenkiner. Der zweite  von rechts ist Ussam Said.

Mitglieder und Besucher einer Veranstaltung der Fatima Stiftung für Waisenkiner. Der zweite von rechts ist Ussam Said.

Foto: Christina Bents

Ussam Said ist ein höflicher, bescheidener Mann. Er will Kindern im Irak helfen, dem Land, aus dem er stammt. Dort gibt es  drei Millionen Waisenkindern, wohl die höchste Zahl weltweit. Mit verschiedenen Projekten wollen er und die neun weiteren Mitglieder der Stiftung, die in ganz Deutschland verteilt leben, diesen Kindern helfen.

Mit Patenschaften kann man die Waisen unterstützen. Bei der Umsetzung von Projekten vermittelt die Fatima-Stiftung. Er sagt: „Wir arbeiten mit dem roten Halbmond, einer Hilfsorganisation, die zu den Rot-Kreuz-Bewegungen gehört, zusammen, damit die Hilfe dort ankommt, wo sie gebraucht wird.“ Dazu versichert er: „Wir leiten die Spenden weiter und nehmen keine Gebühren. Das kommt eins zu eins an.“ Seit 2013 gibt es die Stiftung, die weder religions- noch parteigebunden ist, sondern „offen für alle Ideen“, wie Said sagt. „Medizinisches Gerät, wie Röntgenapparate, oder Hilfsmittel wie Rollstühle, Krankenbetten oder Brillen können wir beispielsweise verschicken, oder wenn Menschen andere Ideen haben, vermitteln wir gerne.“ Schwierig ist es häufig mit Kleidung, weil dafür ein großer bürokratischer Aufwand nötig ist und die westliche Kleidung im Irak kaum getragen wird.

Neben der aktiven Hilfe für die Kinder im Irak ist die Stiftung auch in Deutschland aktiv. Sie kooperiert mit der Caritas, der Diakonie und dem islamischen Kompetenzzentrum für Wohlfahrtswesen. Sie bietet Workshops an, etwa mit dem Titel „Gemeinsam in Frieden leben“, der sich damit beschäftigt, wie man Konflikte friedlicher austragen kann. Oder „Auch Frauen haben etwas zu sagen“, bei dem es um die Ansprüche und Herausforderungen an muslimische Frauen geht. Die Veranstaltungen finden beispielsweise im Bürgerhaus Trier Nord oder in Schweich statt. Beim Bundesprogramm „Demokratie Leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sind sie dabei und am interreligiösen Dialog der Religionen in den Kreisen Trier-Saarburg, Wittlich und Bitburg nehmen sie ebenso teil wie an der „Kultur der Engel“ der Stadt Trier. Einmal im Monat findet mit dieser Organisation ein Friedengebet statt, an dem Christen, Juden und Muslime gemeinsam beten.

Ussam Said war sogar schon bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, als Repräsentant muslimischer Vereine, eingeladen. „Mit ihm habe ich über die Situation der Imame in Deutschland gesprochen und dass es sinnvoll wäre, sie in Deutschland ausbilden zu lassen, denn dann könnten sie auch Deutsch und sich besser mit den hier lebenden Muslimen und ihren Problemen auseinandersetzen. In Göttingen, Münster und Osnabrück gibt es das inzwischen“, erklärt er. Mit Bischof Ackermann hatte er ein Treffen während der Flüchtlingskrise im Jahr 2015. Seit Ussam Said in Deutschland ist, hat er zehn Jahre bei einem Stahlunternehmen in Großlittgen im Export gearbeitet und war fünf Jahre bei der Caritas im Bereich der Flüchtlingsarbeit.

Für die Zukunft würde er sich wünschen, dass mehr positive Nachrichten zum Islam und Muslimen in den Medien erscheinen würden und man sie als Gewinn für die Gesellschaft sehen würde.

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