Ferienpark Marina kann gebaut werden

Die größte Hürde ist genommen, jetzt kann der Ferienpark Marina Weingarten zwischen Zell-Kaimt und Briedel Wirklichkeit werden. Das teilten Landrat Manfred Schnur und Karl Heinz Simon, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Zell, bei einer Pressekonferenz mit.

Zell/Briedel. Die Landesplanungsbehörden, sowohl bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord in Koblenz als auch beim Innenministerium in Mainz, haben grünes Licht gegeben, allerdings nicht ohne eine Reihe von Auflagen zum Schutz des Landschaftsbildes. Der holländische Investor John van der Voort will dort, wo jetzt Weinberge sind, 200 Ferienwohnungen und einen Bootshafen mit 160 Liegeplätzen bauen.

Bis zu 30 Hektar Land werden für das Vorhaben gebraucht. Die meisten der 265 Grundstückseigentümer in diesem klein parzellierten Gebiet sind bereit zu verkaufen. Nur zwei weigern sich bisher beharrlich. An ihren 1100 Quadratmetern wird zwar das Projekt nicht scheitern, aber dann müsste, wie Zells VG-Chef Karl Heinz Simon sagt, Plan B umgesetzt werden. Heißt: Das jetzt mittig gelegene Hafenbecken müsste nach links Richtung Briedel verschoben werden. Nach wie vor hofft er auf eine einvernehmliche Lösung, will Kritiker mit ins Boot nehmen, mit den Gegnern (wieder) ins Gespräch kommen. "Wir laden Sie ein, sich in die Planung einzubringen und den Widerstand aufzugeben", appelliert er.

Kritiker verweisen auf Zeltingen



Die Sorgen der Kritiker gelten vor allem einem Misserfolg des Projektes, das dann als Ruine das Gelände verschandeln würde. Dabei verweisen sie auf Zeltingen-Rachtig. Dort hat ein holländischer Projektplaner Probleme, die Ferienhäuser zu verkaufen. Ursprünglich sollte mit dem Bau im April 2009 begonnen werden. Doch noch ist das Gelände eine Brachfläche. Erst müssen 30 von 67 Bungalows im ersten Bauabschnitt an den Mann gebracht werden (der TV berichtete).

Das ist ein übliches Vorgehen bei Ferienparks - auch bei dem in Zell. Investor van der Voort baut, um zu verkaufen. 50 Prozent der Häuser müssen vertraglich einen Käufer haben, bevor die ersten Bagger überhaupt anrollen. Doch van der Voort gibt sich optimistisch. "Ich habe bereits genügend Interessenten", sagt er. Im Gegensatz zu Zeltingen-Rachtig liegt der Park in Zell nicht auf dem Berg, sondern direkt an der Mosel - ein Premiumplatz für Touristen. "Alles andere ist unattraktiv", sagt van der Voort. "Wer an der Mosel Urlaub macht, will Wasser." Später wird eine Vermarktungsgesellschaft den Ferienpark bewerben.

Was sind jetzt die nächsten Schritte? Die Verbandsgemeinde Zell leitet das Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplanes ein und wird mit dem Bauherrn, Investor van der Voort, weitere vertragliche Vereinbarungen treffen, unter anderem zur Erschließung des Geländes.

Van der Voort wird mit seinen Planern, unter anderem Achim Brand aus Bullay, die Detailgestaltung optimieren. Denn Auflage ist eine regionaltypische, moselländische Bebauung.

Außerdem muss das Gelände großräumig mit Weinbergsreben begrünt bleiben, um das Charakteristische der Landschaft zu wahren. Baubeginn könnte 2012 sein.

Infos zum Projekt gibt unter www.marina-weingarten.de

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