Festivalstimmung beim Kino-Open-Air

Wittlich · Das Wittlicher Open-Air Kino hat sich in den vergangenen Jahren etabliert. Viele Besucher kommen jedes Jahr und schauen mehr als einen Film. Die Atmosphäre im Grünen schätzen die Gäste. Veränderungen gibt es nur im Detail. Dieses Jahr gab es beispielsweise erstmals Wittlicher Wein am Getränkestand.

 Stühle geschnappt und ein schönes Plätzchen gesucht: Anna-Lena Rau, Khira Follmann, Kiran Busch und Marcel Hoffmann machen es sich gemütlich beim WIttlicher Kino-Open-Air. TV-Foto: Christina Bents

Stühle geschnappt und ein schönes Plätzchen gesucht: Anna-Lena Rau, Khira Follmann, Kiran Busch und Marcel Hoffmann machen es sich gemütlich beim WIttlicher Kino-Open-Air. TV-Foto: Christina Bents

Foto: Christina Bents (chb) ("TV-Upload Bents"

Wittlich. Wer am ersten Ferienwochenende gegen Abend Menschen mit Decken, Kissen, Kühltaschen und Gartenstühlen in der Nähe des Stadtparks sieht, braucht gar nicht mehr in den Veranstaltungskalender zu sehen: Es ist Kino-Open-Air. Schon auf dem Rommelsbachparkplatz riecht man das frische Popcorn und hat den Duft von frisch gemähtem Rasen in der Nase. Ein leichtes Stimmengewirr mit viel Lachen ist zu hören. Und dann sieht man sie auch schon, die 16 Mal 7 Meter große Leinwand, auf der in diesem Jahr wieder Jugendfilm, Komödie und ein anspruchsvollerer Streifen zu sehen sind.
Am Hang Richtung Rommelsbachstraße haben sich schon einige Gäste an den bereitstehenden Stühlen bedient und sich einen Platz ausgesucht, andere haben ihre Holzgartenmöbel samt Polsterkissen dabei, anderen reicht eine einfache Decke, auf die sie sich setzen.
Viele der Besucher sind Stammgäste. Sie schätzen die Atmosphäre hier, so wie Elli Rach. Sie sagt: "Ich gehe sehr gern in Open-Air Kinos, auch nach Morbach. Die Mischung aus Kino und Draußen gefällt mir. Hier in Wittlich kommt noch der tolle Hintergrund mit der Innenstadt dazu."
Ähnlich geht es Susanne Briese, die seit vielen Jahren, meist mit denselben Leuten hierher kommt. "Wenn die Menschen hier mit Schlafsack, Decken und guter Laune durch die Stadt ziehen, hat das schon ein bisschen was von Festival." Die Band vor dem Film hat in diesem Jahr gefehlt, was daran lag, dass sich das Jugendparlament gerade erst neu konstituiert hat (der TV berichtete). Dafür gab es aber zwei Kurzfilme der Baden-Württembergischen Filmakademie. Karsten Mathar vom Stadtmarketing erklärt: "Der Kontakt kam über Edgar Derzian zustande. Er stammt aus Wittlich und hat uns eine Filmauswahl zur Verfügung gestellt." Neu war in diesem Jahr auch das Verpflegungskonzept. Jeden Abend war ein anderer Foodtruck auf dem Gelände.
Es war nicht mehr erlaubt, seine eigenen Getränke und Speisen mitzunehmen, weshalb mancher vor dem Eingang sein Mitgebrachtes verzehrte. Organisator Karsten Mathar sagt: "Es hat einfach mit dem Müll Überhand genommen. Schon vor drei Jahren müssten wir einen Container für den Müll bereitstellen. Pizzakartons, leere Flaschen, alles Mögliche hat man gefunden. Gegen eine Tüte Chips hatte keiner was." Das Verbot von eigenem Verzehr gelte schon länger, aber dieses Jahr habe man es strikter umgesetzt. Insgesamt war der Veranstalter zufrieden: "Wir haben hier den größten Kinosaal der Region. In Bernkastel-Kues gehen in den größten 110 Personen, da sind knapp 2000 schon eine gute Zahl."
Bis die Filmfans die Streifen genießen können, braucht es im Vorfeld ein Team von zehn bis 18 Helfern, die eineinhalb Tage mitanpacken bis Projektor-Container und Zelte stehen, der Strom verlegt ist und das Gelände abgesperrt. Dazu müssen 850 Stühle und 72 Bänke in den Park. Kooperationspartner des Kino-Open-Airs ist das Mosel-Kino Bernkastel-Kues.
Die Kosten des Freiluftvergnügens liegen zwischen 18 000 und 22 000 Euro, die über Sponsoren, Eintrittsgelder und aus dem Budget des Stadtmarketings bezahlt werden.

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