Festspiel, Fanfarenzug und Fastnacht

Bernkastel-Kues · Die Gründungsurkunde der Bernkasteler Kolpingfamilie trägt noch die Original-Unterschrift von Adolph Kolping. Bis heute sind dem Verein die christlich-sozialen Werte wichtig. In Bernkastel-Kues haben die Mitglieder durch das Heimatmuseum, das sie aufgebaut haben und betreuen, das Festspiel zum Stadtjubiläum 1991, den Fanfarenzug und soziale Projekte ihre Spuren hinterlassen.

 Wolfgang Gilles hält im Heimatmuseum eine Kopie der Gründungsurkunde und einer Mitgliedskarte in der Hand. TV-Foto: Christina Bents

Wolfgang Gilles hält im Heimatmuseum eine Kopie der Gründungsurkunde und einer Mitgliedskarte in der Hand. TV-Foto: Christina Bents

Foto: Christina Bents (chb) ("TV-Upload Bents"

Bernkastel-Kues. Das Graacher Tor in Bernkastel-Kues ist eines der markantesten Gebäude in der Doppelstadt. Es ist eng mit dem Kolpingverein verbunden. Denn das Heimatmuseum, das der Kolpingverein aufgebaut hat und betreut, ist darin untergebracht. Auf drei Etagen kann man sich dort seit 1985 über die Geschichte Bernkastels informieren. Sechs Jahre später hatte der Verein einen weiteren Höhepunkt in seiner Geschichte: Man führte das Festspiel zum Bernkasteler Doctor an der 700-Jahr-Feier der Stadt auf. Beteiligt war man auch am Wiederaufbau der Fastnacht in den 1980er Jahren mit eigenen Kappensitzungen.
Stolz ist der erste Vorsitzende des Vereins Wolfgang Gilles auch auf den Kolping Fanfarenzug. Er sagt: "Den haben wir damals aufgebaut und daraus ist die Bernkasteler Bürgerwehr entstanden. Inzwischen ist das ein eigener Verein, sehr viele sind auch Kolpingmitglieder." In den Wintermonaten trifft sich die Kolpingfamilie regelmäßig zu einem Stammtisch, bei dem sie sich über anstehende Termine und Pläne austauschen. Und von denen haben sie reichlich.
Im Winter gibt es regelmäßig Vorträge, beispielsweise über die Erstürmung des Bernkasteler Finanzamts 1926. Oder der Stadtbürgermeister berichtet aus der lokalen Politik. "Zwischen 30 und 40 Besucher sind dann immer da", sagt Wolfgang Gilles. Daneben gibt es den Kolpinggedenktag, der am 4. Dezember gefeiert wird und das St.-Anna-Fest im Sommer. "In den 1970er Jahren haben wir das wieder aufleben lassen, denn in Bernkastel wurde ab dem Mittelalter Silberbergbau betrieben. Und die Schutzheilige der Bergleute ist die Heilige Anna."

Der Erlös der Feste kommt stets einem sozialen oder kulturellen Zweck zu Gute. Die Sternsingeraktionen werden beispielsweise unterstützt, die Orgel, oder die Renovierung von Wegekreuzen, bei denen die Mitglieder auch selbst mitanpacken. Die Kolpingfamilie veranstaltet eine Jahresfahrt. Im vergangenen Jahr haben die Mitglieder einen Kalender mit historischen Aufnahmen von Bernkastel-Kues herausgebracht, der sehr gut ankam. Das wird in diesem Jahr wiederholt. Der Verein hat momentan 30 aktive Mitglieder und 100 Fördermitglieder.
160 Jahre Kolpingfamilie und Bernkastel St. Michael sowie das St.-Anna-Fest werden vom 29. bis 31. Juli gefeiert. chb
Extra

Unter dem Motto "Tradition und Riesling-Wein in Bernkastel an der Michaelskirche" hat das St.Anna-Fest am Freitag begonnen. Am Samstag, 30. Juli, öffnen die Stände um 11 Uhr. Ab 14 Uhr gibt es Musik mit den Altstadtmusikanten, ab 18 Uhr Altstadtparty mit DJ Martin. Der Sonntag, 31. Juli, beginnt mit einem Festgottesdienst um 9.30 Uhr in St. Michael, den der Kirchenchor gestaltet. Um 11 Uhr findet ein Mittagstisch statt. Die Bernkasteler Bürgerwehr zieht auf und das Männerquartett 1877 Bernkastel-Kues singt. chb

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