Festtag auf der Schiene

BULLAY/TRABEN-TRARBACH. Die Ehrengäste kamen einmal nicht in der schwarzen Limousine, sondern entstiegen dem nostalgischen Dampfzug. Die ganze Festgesellschaft reiste entlang der romantischen Moselstrecke von Treis-Karden nach Bullay, denn beide Bahnhöfe wurden an Pfingstsamstag ihrer Bestimmung übergeben.

In der Fußgängerunterführung des Umweltbahnhofs Bullay swingte eine Jazz-Combo und der Männergesangverein besang leidenschaftlich den Moselwein. Heitere Festtagsstimmung an den Gleisen eins bis fünf: Während politische Prominenz, Vertreter der Deutschen Bahn AG und Bürger aus Bullay die gelungene Renovierung eines historischen Bahnhofs feierten, schlängelten sich viele echte Reisende durch das fröhliche Treiben.Zwar werden die Pendler und Touristen im Alltagsbetrieb an der Haltestation Bullay nicht von schmetternden Chören und flotten Jazzrhythmen empfangen, aber Freude macht die Ankunft auf dem Umweltbahnhof allemal. Hier gibt's keine düsteren Gänge, muffigen Ecken, schiefen Treppenstufen oder zugige Wartehallen mehr. Niemand muss mehr verzweifelt nach verständlichen Hinweisen suchen, um sich auf dem weiteren Weg zu orientieren. Und keiner wartet vergeblich auf einen Bus, mit dem er seine Reise fortsetzen kann."Der Bahnbereich wurde modernisiert, Rampe und Aufzug schaffen barrierefreie Zugänge", erklärte Günter Eymael, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Verkehrsministerium. Darüber hinaus wurde der Bahnsteigzugang in Richtung Bullay verlängert, um eine kurze Fußwegverbindung zwischen den Ortsteilen beiderseits der Bahnstrecke mit besserem Zugang zu den Zügen zu gewährleisten.Sonnenkollektoren auf dem Dach

Als "markantes Wahrzeichen" bezeichnete der Staatssekretär das neue Dach des Busbahnhofs. Eymael verwies auf die installierten Sonnenkollektoren, die den Bahnhof mit regenerativer Energie versorgen. Die Park & Ride-Anlage sei naturnah gestaltet und auch bereits in Betrieb. Der Umbau des Umweltbahnhofs Bullay, der vom Bund Deutscher Architekten für bemerkenswerte Leistungen ausgezeichnet wurde, hat insgesamt rund 6,4 Millionen Euro gekostet. Die Finanzierung wurde vom Land Rheinland-Pfalz, dem Kreis Cochem-Zell und der Deutschen Bahn AG unterstützt."Der Umweltbahnhof Bullay stellt nicht nur für Rheinland-Pfalz, sondern für ganz Deutschland ein Musterbeispiel für eine attraktive Verknüpfung des öffentlichen Verkehrs mit dem Individualverkehr und für eine vorbildliche Einbindung der Bahnanlagen in die Ortsentwicklung dar", sagte der Staatssekretär.

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