Festung Mont Royal im Mittelpunkt

Vor 300 Jahren, am 30. März 1707, verstarb in Paris der französische Festungsbaumeister Sébastien le Prestre de Vauban. Die Stadt Saarlouis feierte dieses Ereignis mit vielen Vorträgen und einem dreitägigen Symposium in Kooperation mit der Universität Trier. Zu den Referenten gehörte auch Werner Ohletz aus Traben-Trarbach, der von 1971 bis 1998 das Mittelmosel-Museum geleitet hat.

 Was die Festung Mont Royal betrifft, ist Werner Ohletz im Sinne des Wortes bewandert. Seit 31 Jahren führt er Besucher durch dieAnlage, und bei einem Symposium in Saarlouis anlässlich des 300. Todestages von Festungsbaumeister Vauban hielt er einen vielbeachteten Vortrag. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Was die Festung Mont Royal betrifft, ist Werner Ohletz im Sinne des Wortes bewandert. Seit 31 Jahren führt er Besucher durch dieAnlage, und bei einem Symposium in Saarlouis anlässlich des 300. Todestages von Festungsbaumeister Vauban hielt er einen vielbeachteten Vortrag. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Traben-Trarbach. Was die von Vauban 1687 hoch über der Stadt errichtete Festung Mont Royal betrifft, ist Werner Ohletz im wahrsten Sinne des Wortes bewandert. Seit 1976 macht er regelmäßig Führungen über das Gelände, und Museumsgründer Ernst Willen Spies, mit dem Ohletz bis zu dessen Tode zusammenarbeitete, war ihm ein guter Lehrmeister. Unter Spies' Leitung hatte es anhand von Originalplänen aus Pariser Archiven in den 20er und 30er Jahren Ausgrabungen auf dem Berg gegeben. Anja Reichert, Geographin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni Trier, schrieb ihre Doktorarbeit über den Mont Royal und erhielt von Ohletz wichtige Informationen und Unterlagen. Nun konnte sie ihn als Referenten für das Symposium in Saarlouis gewinnen. Es richtete sich an Experten, Wissenschaftler und Studenten, Festungsvereine, Vertreter von Politik, Verwaltung und Tourismus. Vor mehr als 150 Zuhörern diskutierten namhafte internationale Referenten und Vertreter von Vauban-Festungen aus Deutschland und Frankreich über die Bewahrung und vielfältigen Chancen einer attraktiven Nutzung der erhaltenen Festungssubstanz.Werner Ohletz war mit 30 Dias an die Saar gereist und stellte in seinem Vortrag, der simultan ins Französische übersetzt wurde, die Festung Mont Royal vor. Er brachte in Saarlouis auch seine Bedenken gegenüber dem unlängst auf dem historischen Gelände errichteten Kletterpark vor. "Ich wundere mich, dass die Denkmalpflege das überhaupt erlaubt hat", sagt er im Gespräch mit dem TV. Teile eines Kellerbodens und einer Mauer, die bislang noch zu sehen waren, seien "einfach weggemacht worden". Sorge bereitet ihm zudem die schwarze Wallmauer am Ostwallweg, die einsturzgefährdet ist. "Schon vor Jahren habe ich auf die Risiken hingewiesen", sagt Ohletz, "jetzt ist sie in einem ganz schlimmen Zustand".Viel Neues hat er in Saarlouis erfahren, und er freut sich, dass einige Wissenschaftler aus Frankreich und der Trierer Professor Dr. Ingo Eberle bereits für nächstes Jahr ihren Besuch in Traben-Trarbach angekündigt haben. Dann wollen sie sich von ihm durch die Festung führen lassen.extra Während der Saison erfreuen sich Führungen durch die Festungsanlage großer Beliebtheit. Neben Werner Ohletz sind Jürgen Hey, Lutz Reichardt und Christian Gamp versierte Führer. Der Heimatkundler Richard Ochs räumt langsam das Feld, und als Jüngste im Bunde informiert Stefanie Zang über die Festung. Am Sonntag, 30. Dezember, bietet Werner Ohletz um 17 Uhr eine stimmungsvolle Fackelwanderung über den Mont Royal an. Anmeldung und Auskunft bei der Tourist-Information Traben-Trarbach, Telefon 06541/83980 (GKB)

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