Feuer und Flamme für Bertrich

Vor einem Jahr wurden Teile des Staatsbades Bad Bertrich privatisiert. Das Kur- und Fremdenverkehrswesen sowie die Organisation von Veranstaltungen, bisher Bestandteil der Arbeit der Staatsbad GmbH, gingen auf die Gemeinde über, eine gemeindeeigene Gesellschaft wurde gegründet, die diese Aufgaben übernahm. Bisher mit großem Erfolg.

 Geschäftsführer Herbert Jullien von der Touristik GmbH in Bad Bertrich mit seinen Mitarbeiterinnen Pia Rheinhard (rechts) und Krasimira Hadzhieva. Foto: Dieter Junker

Geschäftsführer Herbert Jullien von der Touristik GmbH in Bad Bertrich mit seinen Mitarbeiterinnen Pia Rheinhard (rechts) und Krasimira Hadzhieva. Foto: Dieter Junker

Bad Bertrich. Wer geglaubt hat, dass Bad Bertrich nach der Fußball-WM in ein tiefes Loch fallen würde, irrt sich. Zahlreiche Angebote locken Menschen in das Ueßbachtal. Federführend dabei ist die Touristik GmbH Bad Bertrich, die vor einem Jahr gegründet wurde und nun eine erste positive Bilanz ziehen kann."Es war Neuland, das die Gemeinde damals betreten hat, und es war für alle Beteiligten eine Herausforderung, die sich gelohnt hat", sagt Herbert Jullien, seit Januar Geschäftsführer der gemeindeeigenen GmbH. "Alle haben an einem Strang gezogen, ob Hoteliers, Gastronomie oder Kurkliniken", ist er mit der bisherigen Arbeit zufrieden.Nach der Analyse, der Klärung von Personalfragen, Investitionen in die Infrastruktur ging die GmbH daran, Anfang des Jahres einen Veranstaltungskalender aufzustellen, ebenso einen Medienplan für die Werbung und das Marketing. Es entstand der neue Slogan "Feuer und Flamme für Bad Bertrich", eine Anspielung auf die Bedeutung des Vulkanismus rund um den Kurort. Neue Broschüren wurden gedruckt, in auffälligen Farben und in mehreren Sprachen. "Wir haben geschaut, wo unsere Besucher herkommen. Und wir hatten in diesem Jahr etwa bei den Gästen aus Belgien ein Plus von 17 Prozent", betont Herbert Jullien. Aber auch in Großbritannien, in Frankreich, in den beiden anderen Benelux-Staaten oder in Schweden wird gezielt für Bad Bertrich geworben. "Gerade die Nähe zum Flughafen Hahn ist ein wichtiger Ansatzpunkt für unsere Marketing-Aktionen", sagt der Geschäftsführer.Ebenso gehört der Hinweis auf die Glaubersalztherme, einzigartig in Deutschland, zu den wichtigen Aspekten der Werbung. "Dies ist ein Alleinstellungsmerkmal für uns", sagt der Touristik-Chef. Mittlerweile gibt es auch die Zusage, dass an der A 48 ein entsprechendes Hinweisschild aufgestellt wird.Auch wenn die Fußball-WM vorüber ist, Sport spielt weiterhin eine wichtige Rolle für das Staatsbad. Ein eigener Prospekt für ein "Premiumtrainingslager" in Bad Bertrich wird in Kürze kommen. Herbert Jullien hofft aber auch, dass bald der Lückenschluss für den Vulkanradweg zur Mosel erfolgt und Bad Bertrich eine attraktive Radweg-Anbindung erhält. Die Gemeinde steht derzeit in Verhandlungen, damit im Kurort bald wieder ein Einzelhandelsgeschäft öffnet. Die Bilanz unterstützt den Optimismus. Für 2007 erwartet die GmbH einen Überschuss von rund 50 000 Euro, und auch für die weiteren Jahre soll es Gewinne geben. "Nach zehn Jahren, wenn die Zuschüsse des Landes von jährlich 250 000 Euro auslaufen, muss die GmbH auf eigenen Füßen stehen. Und ich bin optimistisch, dass wir das schaffen", ist Herbert Jullien überzeugt.Dass die Gemeinde von ihrem Tourismus-Geschäftsführer überzeugt ist, wird darin deutlich, dass sein Vertrag gerade um zwei Jahre verlängert worden ist.

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