Brauneberg-Filzen Auf dem Tisch liegen jede Menge Fotos von den Anfängen der FFW Filzen bis heute. Eine Bilderwand soll pünktlich zum Jubiläum Einblick geben in den Werdegang der Wehr, die am 1. September 1897 gegründet wurde. Heute hat die Wehr 20 aktive Mitglieder. "Froh sind wir auch über unsere Jüngsten, die mit zwei Mädchen und drei Jungen die Jugendwehr bilden", sagt Wehrführer und Jugendwart Rudolf Erz. Die Freiwilligen Feuerwehren sind in den Ortschaften nicht wegzudenken. Sie leisten wichtige Arbeit - nicht nur bei Bränden. Dies zeigt auch das offizielle Signet des Deutschen Feuerwehrverbandes von 1973 mit den vier Grundtätigkeiten der Wehren: Retten - Löschen - Bergen - Schützen.
Tag und Nacht stehen die Wehrleute für Einsätze bereit. Waren im Mittelalter die männlichen Bürger einer Stadt verpflichtet, nachts für ein mögliches Feuer immer einen Eimer mit Wasser vor die Tür zu stellen und im Falle einer Alarmierung eine Löschkette zu bilden, so sind die Wehren heute mit modernsten Geräten ausgestattet und innerhalb kurzer Zeit am Ort des Geschehens.
Auslöser für die Gründung der FFW Filzen war ein Großbrand im Jahre 1896 in der Nachbargemeinde Wintrich. Zahlreiche junge Männer aus Filzen eilten zur Hilfe. Dies nahm Winzer Josef Heil zum Anlass, am 1. September 1897 alle am Feuerwehrdienst interessierten Männer der Gemeinde Filzen zur Gründungsversammlung ins Gasthaus Thiel einzuladen, berichtet Heimatforscher Franz Schmitt in der Chronik von Brauneberg-Filzen von 1988.
Bescheiden waren die Gerätschaften: Als erstes erwarb der Vorstand einen 80 Meter C-Schlauch und zwei Hydrantenstandrohre. Später kam ein Leiterwagen hinzu. "Am 18. Juli 1904 erhielten die Wehrmänner eine Tuchuniform, mit der sie am Kaiserbesuch, 15. März 1905 in Lieser, geschlossen teilnahmen", berichtet die Chronik weiter.
Die Feuerwehrfahne von 1913 kommt noch heute bei besonderen Festlichkeiten zum Einsatz, sagt Erz. Im Zweiten Weltkrieg wurden aus den jungen Wehmännern Soldaten. So übernahmen ältere, bereits ausgediente Wehrmänner sowie Frauen und Jugendliche den Brandschutz.
1946 begann die Feuerwehr aufs Neue mit 21 Mann. Große Freude herrschte im August 1975 anlässlich der Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses und der Übergabe eines Tragkraftspritzenfahrzeuges.
In den 120 Jahren ihres Bestehens stellte die Wehr in zahlreichen Einsätzen zum Wohle der Gemeinschaft ihre uneigennützige Hilfe unter Beweis. "Wir sind ganz gut aufgestellt , da wir viele Winzer und Selbständige unter den Aktiven haben", bestätigt Wehrführer Erz.
Extra: PROGRAMM ZUM 120. JUBILÄUM