Feurig und eisig zugleich

Rund 350 Aktive haben den sechsten Nachtumzug auf dem Balkan zu einem Erlebnis werden lassen, das lediglich der eisige Wind etwas beeinträchtigt hat.

Hoxel. Die Gassen werden immer enger. Doch die mit zahllosen Lichterketten geschmückten, aufwendig gebauten Wagen bahnen sich ihren Weg durch die Menschenmassen. Wer das Getümmel beim sechsten Nachtumzug über den "Balkan" - die Dörfer Hoxel, Morscheid-Riedenburg und Wolzburg - aus nächster Nähe erlebt, schaut sich ab und an schon etwas besorgt um. Ein klarer Kopf bei ausgelassener Stimmung

Doch die Karawane zieht sicher weiter, was den Wagenbauern und deren nervenstarken Fahrern zu danken ist, aber auch den Sicherheitskräften. Mit zwei Polizeibeamten sind 70 Feuerwehrleute im Einsatz, um Straßen zu sperren und die Wagen zu begleiten. Die Helfer aus Gutenthal, Hinzerath, Hundheim, Merscheid, Morbach und Hoxel mit allein 24 Leuten bewahren selbst im dicksten Trubel einen kühlen Kopf. Und das ist gar nicht so leicht, wenn Feuerwerksraketen in die Höhe schießen und die Zuschauer wie gebannt in die Höhe schauen. Aber nicht nur die "Party auf Hawaii" erntet Bewunderung, sondern auch Pippi Langstrumpf, die mit Pferd und Heißluftballon dabei ist. Eine Horde von Indianern zieht samt Tipi und Marterpfahl umher, und herzige Damen repräsentieren das diesjährige Motto "Ein Herz für den Balkan". Im winddurchlässigen "Hofbräuhaus" springen die Mädels gegen den eisigen Wind an, und "Abba" versucht den Zuschauern musikalisch einzuheizen. Zugmoderator Frank Arend gerät darüber aber nicht ins Schwitzen an seinem etwas exponierten Standort, an dem er Wind und Schneegestöber gnadenlos ausgesetzt ist. Ebenso wie die Schmetterlinge, die nur mit Mühe ihre zarten Flügel am Körper behalten. Balkan-Blümchen, Wolzburger Farmer, Riedenburger Touristen und Hoxeler Skihasen haben sich da solider eingepackt. Und die Monzelfelder Spaceshuttle-Mannschaft scheint ebenso wenig zu frieren wie die im Rorodter Draisinen-Express. Richard Ehlen, Vorsitzender des veranstaltenden "Vereins zur Förderung des traditionellen Brauchtums Balkan", zieht eine positive Bilanz. Vor allem sei der Betrieb sehr gut gewesen - und das trotz des eisigen Windes.

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