Finanzspritze für viele Belange

Wittlich · Elf Millionen Euro beträgt das Stammkapital der Stiftung Stadt Wittlich. Mit den Erträgen dieses Vermögens werden Vereine und das Kulturleben gefördert.

Wittlich. Oftmals fehlt es gerade gemeinnützigen Organisationen und Vereinen an Geld. Die Stiftung Stadt Wittlich zählt zu den Einrichtungen, die eher im Hintergrund wirken, solchen Vereinen und Organisationen aber helfen können. Viele Kulturveranstaltungen oder Sportfeste wären ohne ihre Unterstützung erst gar nicht möglich.
Für gemeinnützige Zwecke


Elf Millionen Euro beträgt das Kapital dieser Stiftung, dessen Erlöse für gemeinnützige Zwecke verwendet werden. Rainer Stöckicht, Büroleiter der Stadtverwaltung, erläutert, wie dieses Vermögen entstanden ist: "Diese Stiftung wurde 1990 per Stadtratsbeschluss gegründet. Das Geld stammt aus dem Verkauf des kommunalen Stromnetzes an das RWE. Damit das Kapital nicht im laufenden Haushalt ausgegeben wird, wurde es in Form einer Stiftung gebunden."
Das Geld werfe zwar Zinsen ab, aber derzeit sei das Zinsniveau sehr niedrig. "Aus diesem Grund haben wir einen Teil des Kapitals in die Kita Vitelliuspark investiert, um Mieteinnahmen zu erwirtschaften," erzählt Stöckicht. 1,9 Millionen Euro wurden vor zwei Jahren investiert (der TV berichtete).
Vereine, Privatpersonen, Betriebe und Institutionen können bei der Stiftung Förderanträge stellen, über deren Bewilligung ein Kuratorium entscheidet.
Nun liegt der jährlich erscheinende Bericht der Stiftung für das Wirtschaftsjahr 2012 vor. "Die Stiftung streut ihre Gelder bewusst breit an viele Antragsteller," erläutert Stöckicht. Es gehe darum, die Antragsteller möglichst angemessen und fair zu berücksichtigen. So stellte die Stiftung den Wittlicher Musikvereinen, Gesangvereinen, Chören und Kinderchören im Rahmen des Förderprogramms "Veranstaltungen" eine Zuschusssumme von insgesamt 17 520 Euro zur Verfügung. Musikvereine, Gesangvereine und Chöre erhielten für die Organisation von kulturellen Veranstaltungen einen Zuschuss in Höhe von jeweils maximal 1000 Euro. So führte zum Beispiel das Blasorchester Wittlich 1921 im Januar 2012 wieder sein traditionelles Neujahrskonzert im Hotel Lindenhof auf. Den Wittlicher Kinderchören wurde hierfür ein Betrag von bis zu 260 Euro zur Verfügung gestellt.
Geld für Instrumente


Bereits seit dem Jahr 2006 erhalten die Wittlicher Musikvereine für die Anschaffung von Musikinstrumenten einen Zuschuss. Berechnungsgrundlage für diese Förderung ist die Anzahl der aktiven Vereinsmitglieder. Hier zahlte die Stiftung Stadt Wittlich zehn Euro für jedes erwachsene Mitglied und 25 Euro für Jugendliche.
Im vergangenen Jahr wurde den fünf Musikvereinen in der Stadt ein Betrag in Höhe von insgesamt 6640 Euro bewilligt. Damit konnten das Blasorchester Wittlich eine Trompete und ein Euphonium und der Musikverein 1956 Lüxem zwei Klarinetten ankaufen.

Zuschussanträge können bei der Geschäftsführerin Simone Röhr, Schloßstraße 11, 54516 Wittlich, gestellt werden.
Extra

Organe der Stiftung sind das Kuratorium und der Vorstand sowie drei beratende Beiräte. Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung Stadt Wittlich ist Bürgermeister Joachim Rodenkirch. Die Stiftung Stadt Wittlich ist selbstlos tätig. Die Mitglieder der Stiftungsorgane sind ehrenamtlich für die Stiftung Stadt Wittlich aktiv. Die Stiftung Stadt Wittlich verfolgt ausschließlich, unmittelbar und mittelbar gemeinnützige und mildtätige Zwecke im Sinne des Abschnittes "Steuerbegünstigte Zwecke" der Abgabenordnung. Zweck der Stiftung Stadt Wittlich ist die Förderung von Kunst und Kultur, von Wissenschaft und Forschung, der Umwelt, die Unterstützung von hilfsbedürftigen Personen und die Förderung des Sports. Dazu zählen zum Beispiel die Organisation kultureller Veranstaltungen, die Finanzierung oder Teilfinanzierung wissenschaftlicher Arbeiten, aber auch die Unterstützung in Not geratener Personen. red

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