Finnin auf dem Gipfel

ERBESKOPF. (fab) Aus dem "Land der tausend Seen" auf den höchsten Gipfel des Landes: Die finnische Praktikantin Niina Männistö verstärkte zum Abschluss ihres Deutschlandaufenthalts, für zehn Tage das Team des Hunsrück-Touristikbüros auf dem Erbeskopf.

Niina Männistös Eindrücke von Land und Leuten des Hunsrücks sind überaus positiv. Noch vor einem knappen halben Jahr hatte die 21-jährige Finnin nie etwas vom Hunsrück oder dem legendären Räuberhauptmann Schinderhannes gehört oder gelesen. "Ich habe Deutschland für ein dreimonatiges Auslandspraktikum gewählt und musste erst einmal recherchieren, wo dieses Gebiet eigentlich liegt", sagt die Studentin an der Tourismusschule im finnischen Tampere. Ihre ersten Wochen verbrachte sie, ohne der deutschen Sprache mächtig zu sein, im Simmerner Finn-Tour-Reisbüro - die letzten Tage im Büro der Hunsrück-Touristik auf dem Erbeskopf, wo das Team um Jörn Winkhaus sie auch sofort mit einer Spezialaufgabe betraute: Niina Männistö übersetzte die Pressetexte der im Sommer in Finnland stattfindenden Roadshow, bei der der Hunsrück im Rahmen des EU-Projektes "Dart", vorgestellt wird. "Sie hat fast nie eine Mittagspause eingelegt, und hat uns beim Projekt sehr geholfen", lobt Eva Kaufmann ihre blonde Teilzeitkollegin. Kein Wunder, dass ihr bei einem derartigen Arbeitseinsatz kaum Zeit für Freizeit blieb. Sogar ihren Freund Tui, der in Nürnberg auf einem Reiterhof arbeitet, hat sie an Weihnachten zum letzten Male in ihrem Heimatort Ruovesi gesehen. Kaum zu glauben, aber wahr, obwohl die Finnin einer wintersportverrückten Nation entstammt, hat sie die Skipiste des Erbeskopfs nicht betreten, wohl aber mit der Hunsrücker Fastnacht etwas völlig Neues kennen gelernt. "Die ganzen tollen Masken und die vielen fröhlichen Leute auf der Straße", schwärmt die Finnin. Etwas derartiges gebe es in ihrer Heimat nicht. Ganz besonders freute sie sich darüber, dass die Hunsrücker auf gute finnische Rockmusik stehen. "Wahnsinn, überall wurden die Songs von ,Him' gespielt", schwärmt der Fan der Rockband um ihr Idol Ville Valo. Nach ihrem Studium will die junge Frau auch weiter in der Tourismusbranche arbeiten. "Es war eine tolle Praktikumszeit im Hunsrück, die leider viel zu schnell verging", sagt Niina Männistö, die nicht zuletzt deshalb ihren nächsten Urlaub in Deutschland verbringen will. Dabei ist ein Abstecher in den Hunsrück fest eingeplant.

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