Fische sterben im trockenen Bachbett

Bischofsdhron. (HB) Überall tote Fische: Der Oberlauf der Dhron unterhalb der Burgruine Baldenau ist komplett ausgetrocknet und der Lebensraum der Tiere zerstört.

Hobbyangler Richard Fetzer aus Bischofsdhron steht fassungslos im völlig ausgetrockneten Bachbett der Dhron unterhalb der Burgruine Baldenau bei Hundheim und hält eine tote Forelle in der Hand. "Ich habe nun schon seit sieben Jahren den Bach von Hinzerath bis zur Emmerichsmühle unterhalb von Bischofsdhron gepachtet. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Man sieht hier nur noch tote Fische liegen. Die meisten sind verschwunden." Er vermutet: "Sie müssen von Tieren, zu deren Nahrungspalette Fische gehören, aufgefressen worden sein."Durch die nun schon seit Wochen andauernde Hitzewelle ohne Regen ist die Dhron von Hinzerath bis nach Bischofsdhron versiegt und die meisten Fische verendet. "So schlimm war es noch nie", sagt Fetzer. In den Jahren zuvor war das Bachbett im Sommer teilweise auch schon mal ausgetrocknet, aber die Fische konnten noch in den verbliebenen Tümpeln überleben bis der nächste Regen kam.In diesem Jahr ist das anders. Die tropische Hitze hat die beiden Quellbäche der Dhron, den Wetzelbach und den Käsbach, oberhalb von Hinzerath und die Rinnsale, die die Dhron oberhalb von Bischofsdhron speisen, seit einigen Tagen trocken gelegt und den Lebensraum zerstört.Eingesetzte Fische erst nach sieben Jahren fangreif

"Ich habe in den vergangenen Jahren etwa 500 Bachforellen-Setzlinge in diesem Abschnitt eingesetzt. Einen Teil davon konnte ich aus Tümpeln noch retten und unterhalb von Bischofsdhron wieder einsetzen." Den Schaden beziffert er dennoch auf rund 400 Euro. Wenn die Hitzeperiode weiter anhält, befürchtet Fetzer, kann auch noch der Klingbach, der in Bischofsdhron in die Dhron fließt, weniger Wasser liefern. Das könne eventuell auch noch unterhalb von Bischofsdhron zu Problemen führen.Ob der Hobby-Angler noch einmal Setzlinge einsetzt, weiß er noch nicht. Er will die Situation erst einmal gründlich überdenken. Man müsse berücksichtigen, dass es sechs bis sieben Jahre dauere, bis die eingesetzten Fische fangreif seien. Wie Erich Schuck von der Unteren Wasserbehörde der Kreisverwaltung Wittlich mitteilte, ist ein ähnlich dramatischer Fall im Kreisgebiet bis jetzt nicht bekannt geworden.

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