Fischerei

Zum Artikel "Neuer Vielfraß in der Mosel wird zur Plage" diese Zuschrift:

Ich habe einige Anmerkungen zum Artikel "Neuer Vielfraß in der Mosel". Einige Punkte sind nicht ganz sauber recherchiert. Zu meiner Person: Ich bin selbst Angler und betreibe dieses Hobby seit fast 30 Jahren. Ich bin seit etwa 15 Jahren als freier Autor beim Paul-Parey-Verlag tätig und schreibe für die Zeitschriften "Der Raubfisch" und "Fisch&Fang". Die Bezeichnung "Schwarzmeergrundel" ist falsch, diese Fischart gibt es nicht. Zwar stammen die bei uns vorkommenden Grundeln - bei uns gibt es zwei Arten - aus dem Donaumündungsgebiet, sie heißen jedoch "Schwarzmundgrundel" und "Kesslergrundel". Dass die Grundeln sehr stark vertreten sind, ist korrekt, jedoch sind sie eine hervorragende Nahrungsgrundlage für unsere heimischen Raubfische. Der Zander- und Barschbestand in der Mosel hat sich in den letzten fünf Jahren (so lange gibt es die Grundeln mindestens schon in der Mosel) prächtig erholt. Es gibt extrem viele Jungzander, und die Barsche sind so dick und gut genährt wie noch nie. Die Natur reguliert sich in der Regel von selbst. In der Donau, im Rhein und im Main, wo die Grundeln auch explosionsartig aufgetreten sind vor ein paar Jahren, hat sich der Bestand durch die Raubfische, die sich auf die Grundeln spezialisieren, wieder normalisiert. Die Mär vom Laichräuber wurde durch Angelverbände und Berufsfischer früher auch schon beim Katzenwels, Kaulbarsch und Sonnenbarsch publiziert - alles Unfug. Klar fressen die Grundeln - wie alle kleinen Raubfische auch - gerne Fischlaich. Wer sich aber mal die Unmengen von Brutfischen, die wir jedes Jahr in der Mosel haben, ansieht, wird zum Schluss kommen, dass es mit der Laichräuberei nicht so ganz weit her sein kann. Jan Gutjahr, Traben-Trarbach

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