Fleißige Enkircher bauen Spielplatz

Enkirch · Die Oberdorfgemeinschaft Enkirch hat 2012 ihre Kraft in die Restaurierung des Spielplatzes in der Sponheimer Straße gesteckt. In diesem Jahr ist noch kein neues Projekt vorgesehen. Doch 2014 planen die Enkircher eine Waldweihnacht.

 Das neue Enkircher Gässchesspiel spielen (von links): Nico Pfaul, Bernd Pfaul, Ottmar Knod, Werner Probst und Bernd Extra. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Das neue Enkircher Gässchesspiel spielen (von links): Nico Pfaul, Bernd Pfaul, Ottmar Knod, Werner Probst und Bernd Extra. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Enkirch. Der Spielplatz im Enkircher Oberdorf ist nach einem halben Jahr Bauzeit fertig. Wenn es draußen wieder trocken und warm ist, können Kinder dort rutschen oder schaukeln, während sich ihre Eltern auf selbst gemauerten Bänken ausruhen können. "Der Spielplatz ist ehrenamtlich von der Oberdorfgemeinschaft restauriert worden", berichtet Bernd Pfaul, einer der Initiatoren und Organisatoren der Oberdorfgemeinschaft. Bis zu 30 Menschen haben dort zwischen 300 und 400 Stunden gearbeitet, um den Platz auf Vordermann zu bringen.
Alles selbst finanziert


Sie haben die schadhafte Betonmauer durch eine Bruchsteinmauer ersetzt, das Geländer wieder aufgesetzt, Bänke und einen runden Tisch gemauert und Geräte, die von dem bisherigen Spielgelände übernommen wurden, wieder aufgestellt.
"Wir haben das Glück, in der Oberdorfgemeinschaft einige rüstige Maurer im Rentenalter zu haben, die mit angepackt haben", berichtet Pfaul. Die Bruchsteine sind in einem Steinbruch in Bundenbach teils gesammelt, teils gekauft worden. Rund um die Rutsche haben die Enkircher Fallschutzplatten verlegt, die sie aus einer Kaserne in Idar-Oberstein gratis bekommen haben. "Das hat uns mit Sicherheit 1000 Euro gespart", sagt Pfaul. Eine Besonderheit ist der runde Tisch, auf dem ein Spielplan wie ein Mosaik ausgelegt ist. Bis zu acht Personen können dort das von der Oberdorfgemeinschaft erfundene Enkircher Gässchesspiel spielen, das so ähnlich wie das klassische Mensch ärgere Dich nicht ist. Interessenten können sich die Figuren bei der Wirtschaft zum Weinkrug oder der Gärtnerei Pfaul leihen.
Die Kosten des Spielplatzes hat die Oberdorfgemeinschaft von ihren Einnahmen aus Festen und der großzügigen Spende eine Enkircher Bürgers finanziert. Die Oberdorfgemeinschaft, die seit 34 Jahren existiert, veranstaltet in regelmäßigen Abständen Nachbarschaftsfeste oder Weihnachtsbasare, aus deren Gewinnen sie ihre Aktionen finanziert. Wie viel Geld sie in den Spielplatz gesteckt haben, will Pfaul nicht sagen. "Die Gemeinde hat aber einige Tausende Euro gespart", sagt er.
Derzeit schauen die Aktiven bereits in die Zukunft nach 2014. Dann will die Oberdorfgemeinschaft ihr 35-jähriges Bestehen mit einer Waldweihnacht feiern. Dafür wird der Wanderweg der Lieder mit Weihnachtsliedern versehen. Zudem soll um den Aussichtspunkt Rottenblick ein Basar stattfinden, sagt Pfaul.
In diesem Jahr hilft die Gemeinschaft bei anderen Ereignissen im Dorf wie dem Gässcheslauf im Juli. "Zudem werden die bestehenden Anlagen, die die Oberdorfgemeinschaft in den vergangenen Jahren angelegt hat, gepflegt", sagt Pfaul. Größere Arbeiten seien für 2013 zwar noch nicht geplant, "aber vielleicht finden wir noch was", sagt Ottmar Knod, Aktiver bei der Oberdorfgemeinschaft.
Extra

Mit der Oberdorfgemeinschaft sind die Enkircher Rotten 10 und 11 wieder ins Leben gerufen worden. Bis zum Ersten Weltkrieg waren die Bürger von Enkirch sogenannten Rotten zugeteilt worden. Jeder Rotte hatte eine Aufgabe bekommen, für die sie verantwortlich war. Dazu zählten die Pflege von Wirtschaftswegen und die Waldpflege. Als Ausgleich erhielten sie ein Stück Land, das sie bewirtschaften durften. Wappen: Die Oberdorfgemeinschaft hat ein eigenes Wappen mit historischen Werkzeugen. Mit dem Wiesenbeil wurde die Grasnarbe gelockert. Mit der Bergaxt wurde der Schiefer zertrümmert, der Pickel diente zum Herausziehen der Weinbergspfähle. cst

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