Fördermitglieder und Spender für Renovierung gesucht
Kesten · In Kesten hat sich ein "Förderkreis zur Innenrenovierung der Pfarrkirche" gegründet. Für die mit rund 60 000 Euro veranschlagten Kosten will er Mitglieder und Sponsoren gewinnen.
Sie engagieren sich für die Kestener Pfarrkirche: die Aktiven des Förderkreises (von links) Beisitzer und Ortsbürgermeister Michael Beer, Schriftführer Benedikt Beer, zweite Vorsitzende Ute Junk, Vorsitzender Thomas Esseln, Pfarrer Thomas Schneider, Beisitzer Karl Engels und Kassierer Ralf Petry. TV-Foto: Ursula Schmieder
Kesten. Aktivitäten wie die Geburtstagsfeier des Glockenturms vor zwei Monaten haben den Anfang gemacht. In den kommenden Monaten werden aber noch etliche weitere Veranstaltungen zugunsten der Kestener Pfarrkirche St. Georg erforderlich sein. Ansonsten dürfte es den gerade mal 360 Kestenern schwerfallen, genügend Geld für die dringende Renovierung zusammen zu bekommen.
Die Spendenbox in Form einer Kirche ist zwar dank Sponsoren und ersten Initiativen schon mit rund 3000 Euro gefüllt. Doch angesichts kalkulierter Kosten von 55 000 bis 60 000 Euro ist das nicht viel mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein.
Dank des Einfallsreichtums einiger Leute sind die Kestener aber zuversichtlich, dass sie die Summe zusammenbekommen. Schließlich ist es schon beachtlich, auf welche Art und Weise die ersten Euro im Spendentöpfchen gelandet sind. Den Anfang diverser Aktivitäten machte der Verkauf von Glühwein an St. Martin und beim Adventsbasar. Am Dorfplatz schmückten Kindergartenkinder zu weihnachtlicher Live-Musik einen Weihnachtsbaum, was die Kasse für den guten Zweck kräftig klingeln ließ.
Thematische Wanderungen
Im April packten engagierte Bürger eine weitere Gelegenheit beim Schopf: Beim Pfarrfest, das wie berichtet, ganz im Zeichen des 200. Turm-Geburtstags stand, wurden thematische Wanderungen angeboten. Sie führten durch und um das geschichtsträchtige Dorf, das bis heute seine einst wohlhabenden Klosterhöfe prägen. Das Weingut Paulinshof blickt auf eine mehr als 1000-jährige Geschichte, der Hof der Zisterzienser von Himmerod ist 1152 erstmals urkundlich erwähnt. Mit einbezogen war zudem das Haus Willer, eine frühere Gaststätte, in der 1813 Napoleon Bonaparte übernachtete. Im Russland-Feldzug vernichtend geschlagen, war er auf dem Rückzug, der die französische Herrschaft auf der linken Rheinseite beendete. Der nächste Schritt in Richtung Renovierung war die Einladung zur Gründung eines "Förderkreises zur Innenrenovierung der Pfarrkirche" (siehe Extra). Dass der Termin rund 20 Kestener lockte, macht dem frisch gewählten Vorstand Mut.
Allerdings ist der auch bitter nötig. Denn die Kirche macht derzeit einen bedauernswerten Eindruck. Die Innenwände sind nicht nur düster, sondern auch voller Flickstellen. Immer wieder müssen Risse ausgebessert werden. Im Zuge der Renovierung sollen sie laut dem Förderkreis-Vorsitzenden Thomas Esseln grundlegend saniert werden.
Bevor das nicht erfolgt ist, kann allerdings auch nicht frisch angestrichen werden. Eine weitere Hürde ist, dass die Kirchengemeinde die Arbeiten erst beauftragen kann, wenn sie mindestens 35 000 Euro beisammen hat. Die Vorgabe des Bistums dient laut Esseln der finanziellen Absicherung. Das Bistum selbst zahlt bei reinen Innenrenovierungen zwar keine Zuschüsse, doch wegen der gravierenden Risse hofft der Förderkreis dennoch auf Unterstützung.
Zumal das Vorhaben für die Gemeinde eine echte Herausforderung darstellt: Jahrzehntelang wurde der Ort von Hochwasser geplagt, was immense Schäden verursachte. In den vergangenen Jahren haben Gemeinde und Bürger zudem in Straßen und Kanal investiert, die im Zuge des Dammbaus erneuert wurden. urs
Extra
Wer den Förderkreis unterstützen möchte, kann Mitglied werden - Jahresbeitrag 30 Euro mit nach oben offenen Grenzen - oder spenden. Und zwar auf das Konto der Kirchengemeinde St. Georg Kesten mit dem Betreff "Innenrenovierung Kirche Kesten", Kontonummer 63990, Kreissparkasse Mittelmosel, Bankleitzahl 587 512 30. Vorstand: Vorsitzender Thomas Esseln (rot), zweite Vorsitzende Ute Junk, Kassierer Ralf Petry (grün), Schriftführer Benedikt Beer, Beisitzer: Ortsbürgermeister Michael Beer, Karl Engels (kariert), Hans Valerius. urs
