Forstwirtschaft Ein neues Kraftpaket für den Wald

Bergweiler · Der Forstzweckverband Bergweiler hat 300 000 Euro in einen neuen Traktor investiert. 2000 Hektar Wald umfasst das Revier, zu dem fünf Gemeinden zählen.

 Klaus Petri vor dem neuen Traktor, mit dem er täglich arbeitet. Sogar mit einer Fernsteuerung kann er ihn bedienen.

Klaus Petri vor dem neuen Traktor, mit dem er täglich arbeitet. Sogar mit einer Fernsteuerung kann er ihn bedienen.

Foto: Christina Bents

Der 1,5 Festmeter große Kiefer-Baumstamm, der am Waldrand von Bergweiler liegt, ist für den Kran am neuen Schlepper des Forstzweckverbands kein Problem, denn er kann bis zu fünf Festmeter Holz, das sind etwa drei Tonnen schwere Bäume, problemlos aus dem Wald ziehen. Das muss er auch, denn er ist jeden Tag im Einsatz.

Alle drei Forstarbeiter können die 200 PS starke Maschine, die über die neueste Abgastechnik und zwei Turbolader verfügt, fahren. Hauptsächlich bedient Klaus Petri das Gerät. Er sagt: „Besonders gut ist der automatische Seilauszug, der die tägliche Arbeit sehr erleichtert. Zudem ist dieser Schlepper stärker als sein Vorgänger.“ Die Arbeit wird durch eine Fernsteuerung enorm erleichtert. Der Fahrer kann ohne auf der Maschine zu sitzen fahren. Dadurch spart man häufiges Auf- und Absteigen vom Traktor. Für Wanderer oder andere Vorbeikommende kann das schon mal befremdlich wirken, wenn eine so imposante Maschine wie ein ferngesteuertes Spielzeugauto mit Fernbedienung gefahren wird. Für Klaus Petri ist das aber nichts Besonderes mehr und Bedenken, dass er die Kontrolle darüber verlieren könnte oder der Traktor ihn überfahren könnte, hat er nicht. „Er hält sofort an, wenn die Sensoren merken, dass jemand in der Nähe ist“, sagt er überzeugt.

Sicherheit spielt bei der Arbeit im Wald eine wichtige Rolle. Dazu sagt Revierleiter Thomas Gorges: „Die Maschine ist mit GPS ausgestattet, so das im Falle eines Unfalls, ein Alarm ausgelöst wird und der Traktor geortet werden kann. Die Rettungskräfte können ohne das Zutun des Fahrers den Unfallort selbstständig anfahren.“

Am Kran der Maschine ist momentan eine Zange angebracht. Es kann auch eine Astschere angebaut werden, die der Forstzweckverband schon besitzt. Das ist wichtig, um die Wege freizuschneiden. Angedacht hat der Forstzweckverband gemeinsam mit dem Förster, dass auch ein Mulcher sinnvoll sein könnte.

Die Investition in die Maschine macht für den Forst Sinn, um effizient arbeiten zu können. Revierleiter Gorges erklärt: „Wenn wir schnell reagieren wollen, beispielsweise wenn Bäume mit dem Borkenkäfer befallen sind und zügig aus dem Wald gezogen werden sollen, ist es wichtig, einen eigenen Schlepper zu haben.“ Und weiter: „Es ist sehr von Vorteil, wenn man die Arbeitskette in der Hand hat. Bei uns liegt der Baum, der morgens aufgearbeitet wird, abends verkaufsfertig am Waldweg.“

Finanziert haben die Mitgliedsgemeinden des Forstzweckverbands Bergweiler den neuen Traktor, der die neueste Abgastechnik mit AD Blue, ein stufenloses Getriebe, eine Hydraulikpumpe mit 220 bar und eine Doppeltrommelwinde mit zweimal acht Tonnen Zugkraft hat. Zum Zweckverband gehören neben Bergweiler die Orte Bruch, Dreis, Hupperath, Minderlittgen und Salmtal. Die Kosten für das Arbeitsgerät, das vereinzelt auch in den Gemeinden zum Einsatz kommen kann, lagen bei 300 000 Euro. Durch den Verkauf des Vorgängertraktors blieben noch 180 000 Euro für die sechs Gemeinden, die sich den Betrag nach ihrer Waldfläche aufteilten. Die Gemeinde Bergweiler hat mit 420 Hektar die größte Fläche und damit die größte Teilsumme zu bezahlen.

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