Fortsetzung folgt: Neues über die Bildhauer Kickartz

Wittlich · "Ein Ende ist nicht abzusehen", sagt Peter Kickartz. Er hat mit Gerd Bayer weiter nach Arbeiten seines Vaters und Großvaters geforscht, die in Wittlich eine Bildhauerwerkstatt hatten. Zu deren Wirken rund um Bitburg und Prüm gibt es eine neue Publikation.

Wittlich. Kranze Hiljert alias Hilarius Kranz war ein Wittlicher Original. Über ihn gibt es nicht nur Geschichten, sondern auch Abbildungen, die ihn unsterblich machen: und zwar von Vater und Sohn Kickartz. Die Bildhauer Josef und Bernward Kickartz aus Wittlich selbst sind aber fast in Vergessenheit geraten. Josef Kickartz (1855 bis 1949), der wie sein Sohn Bernward (1922 bis 1966) in der Wittlicher Werkstatt in der Oberen Kordel unzählige Arbeiten nicht nur für Kirchen schuf, haben es jedoch Gerd Bayer angetan. Er hat bereits 2006 erstmals gemeinsam mit Enkel Peter Kickartz ihre Werke in einem Buch dokumentiert. Beide gingen auf Spurensuche und wurden an 141 Orten fündig.
"Da denkt man, in Springiersbach wunderbares Barock zu sehen, aber es ist von 1935", sagte Gerd Bayer damals, kurz bevor die Publikation "Leben für die Kunst - Die Bildhauer Josef und Bernward Kickartz aus Wittlich" erschien. Mittlerweile, so Enkel Peter Kickartz "sind 177 Orte aufgenommen, aber ein Ende ist noch nicht abzusehen." Das steht im Vorwort der neuen Publikation mit dem Titel: "Die Bildhauer Josef und Bernward Kickartz aus Wittlich - ihr Wirken in den Kreisen Bitburg und Prüm". Wie bereits im ersten Buch finden die Leser kenntnisreiche Kommentare zu den jeweiligen Heiligen mit ihren Legenden und Attributen dazu die Fotos aus unzähligen Pfarrkirchen. Im Anhang findet sich ein nach Orten gegliedertes Werkverzeichnis der Bildhauer Josef und Bernward Kickartz.
Für den Enkel und Sohn Peter, den ein "regelrechtes Jagdfieber" erfasst hat, war es wegen des schon 1966 im Alter von 44 Jahren verstorbenen Vaters Bernward teils schwierig nachzuforschen. Aber seine Mutter als Zeitzeugin half ihm. Sie besitzt auch noch ein Gipsmodell von "Kranze Hiljert". Über diesen skurrilen Junggesellen aus der Oberen Kordel neben der damaligen Bildhauerwerkstatt weiß Gerd Bayer: "Das war ein Vogel wie verrückt, ein Hausierer und land auf, landab bekannt. Er kaufte teurer ein, als er verkaufte, und meinte auf die Frage, wie er denn auf diese Weise etwas verdienen wolle, das mache die Menge."
Nun bleiben auch die beiden Bildhauer in der Eifel-Mosel-Region unvergessen, indem ihnen wieder viele ihrer Arbeiten zugeordnet werden können. sos
Die 76-seitige Publikation ist erschienen in den "Beiträgen zur Geschichte des Bitburger Landes, ISSN: 0939-0189, Band 95/96 und kostet als Einzelheft zehn Euro.

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