(Fotos) Enorme Blitze und Regenfluten an der Mosel - Leichte Schäden an den Weintrauben

Traben-Trarbach/Bernkastel-Kues · Wegen des schweren Gewitters in der Nacht zum Dienstag müssen in vielen Orten im Kreis Bernkastel-Wittlich die Feuerwehren ausrücken. Ein Jugendzeltlager in Traben-Trarbach wird geräumt. Auch in der Südeifel musste die Feuerwehr ausrücken.

 Die Feuerwehren in der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues hat das Unwetter in dieser Nacht auf Trab gehalten. Sie hatten viele Löscheinsätze. Fotos: Feuerwehr Bernkastel-Kues

Die Feuerwehren in der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues hat das Unwetter in dieser Nacht auf Trab gehalten. Sie hatten viele Löscheinsätze. Fotos: Feuerwehr Bernkastel-Kues

Foto: Feuerwehr BKS

Hans-Jürgen Beicht aus Traben-Trarbach beobachtete das Gewitter-Schauspiel zunächst vom Balkon aus. Als dann kurz vor 3 Uhr ein Blitz in unmittelbarer Nähe krachend einschlug, setzte er sich sofort ins Auto. Er wollte nach seinen beiden Söhnen sehen. Die zehn, beziehungsweise zwölfjährigen Jungs befanden sich mit 40 weiteren Kindern und Jugendlichen im Jugendzeltlager des VfL auf dem Traben-Trarbacher Sportplatz.

Die Zufahrt zum Sportplatz war überschwemmt, der Sturm hatte lose Teile durch die Luft gewirbelt und verstreut. Beicht alarmierte die Feuerwehr, die kurze Zeit später eintraf. Die Zelte waren größtenteils unbeschädigt. Aber der
Blitz, den Beicht vom Balkon aus beobachtet hatte, war offensichtlich in einen Baum in unmittelbarer Nähe des Zeltlagers eingeschlagen. Die Feuerwehr und Betreuer entschieden sofort, das Zeltlager abzubrechen. Die Kinder wurden zunächst im Sportlerheim untergebracht und später nach Hause gefahren oder von ihren Eltern abgeholt. Das Zeltlager wird aber heute fortgesetzt.

Auch Stadtbürgermeister Patrice Langer, er ist Geschäftsführer des VfL Traben-Trarbach, war vor Ort. "Die Aschenbahn rund um den Sportplatz stand zehn bis 20 Zentimeter unter Wasser", berichtet er.

Das Unwetter in der Nacht zum Dienstag hatte auch in zahlreichen anderen Orten die Feuerwehren in Atem gehalten.
In Neumagen-Dhron und Veldenz mussten Keller ausgepumpt werden, ebenso in Erden. In Kinheim war zunächst ein Hausbrand gemeldet worden, es handelte sich aber um einen Baum, der nach einem Blitzeinschlag Feuer gefangen hatte.

Besonders viel zu tun gab es für die Feuerwehr Kues. Sie war mehrere Stunden im Einsatz. Wehrführer Bernd Herges berichtet: "Die Cusanusstraße und die Saarallee standen unter Wasser. Im Bergweg waren fast alle Gullydeckel rausgeflogen." An manchen Stellen waren Schlamm und Geröll auf die Hauptstraße geschwemmt worden. Im Rebschulweg musste die Feuerwehr mehrere Keller auspumpen.

Etwas ruhiger war es im Bereich Hunsrück und Wittlich/Eifel. Bei Büdlicherbrück musste ein umgestürzter Baum von der Landstraße weggeräumt werden. In Wittlich wurde die Feuerwehr gegen 6.30 Uhr alarmiert, weil Wasser in den Verkaufsraum einer Firma in der Max-Planck-Straße gelaufen war. Die Feuerwehr pumpte es ab.

Auf der A 1 zwischen Hasborn und Wittlich kam es zu einem Unfall - vermutlich wegen zu schnellen Fahrens bei Regen. Der Fahrer kam von der Straße ab, das Auto überschlug sich und landete wieder auf der rechten Fahrbahn. Beide Spuren in diese Richtung waren zeitweise gesperrt.

Weinberge: Hagel und Gewitter haben in den Weinbaugebieten Mosel und Ahr großflächig zu geringen Schäden an den Weintrauben geführt. Ob und wo größere Schäden durch die Unwetter am frühen Dienstagmorgen aufgetreten sind, werde sich in den nächsten Tagen zeigen, sagte ein Pflanzenschutzberater des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) für die Region Mosel am Dienstag. (dpa)Mehr zum Thema

Unwetter fegt über die Südeifel

Unwetter in der Region: Der Überblick
Heute heftige Unwetter in der Region (Fotos)
Hintergrund: Warum blitzt es?
Unwetter: Leichte Schäden an den Weintrauben

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort