Frachtschiff kappt Stromkabel über der Mosel

Großeinsatz am Moselufer: Ein flussabwärts fahrender belgischer Schubverband kappte gestern vormittag mit seinem Kran eine von Traben nach Trarbach führende Stromleitung. Menschen kamen nicht zu Schaden, ein Auto und mehrere Dachziegel eines Hauses wurden jedoch beschädigt. Das Wasserschifffahrtsamt musste die Mosel vorübergehend für den Schiffsverkehr sperren.

Einsatzkräfte der Löschzüge I und II der Freiwilligen Feuerwehren von Traben-Trarbach waren gestern vormittag am Moselufer damit beschäftigt, die abgerissenen Stromkabel aus dem Fluss und von der Straße zu bergen. Ein belgischer Schubverband hatte sie mit seinem Kran gekappt. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Einsatzkräfte der Löschzüge I und II der Freiwilligen Feuerwehren von Traben-Trarbach waren gestern vormittag am Moselufer damit beschäftigt, die abgerissenen Stromkabel aus dem Fluss und von der Straße zu bergen. Ein belgischer Schubverband hatte sie mit seinem Kran gekappt. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Traben-Trarbach. "Der belgische Schubverband wollte ein Auto an Land setzen und hatte bereits während der Fahrt seinen Kran ausgefahren, damit es schneller geht", berichtet Wehrführer Martin Stadtfeld dem Trierischen Volksfreund. Obwohl die 400-Volt-Leitung mit Radarreflektoren bestückt ist, ereignet sich um 10.09 Uhr der Unfall im Nebel: Vier Stromkabel werden gekappt; drei stürzen auf die Straße, eine in den Fluss. "Das hat ganz schön gescheppert, war laut wie ein Felssturz", berichtet ein Bürger, und ein anderer hat den Krach bis in die Stadt gehört. Die Leitstelle in Trier und die Löschzüge I und II der Freiwilligen Feuerwehren von Traben-Trarbach werden umgehend informiert und sind sogleich mit 30 Einsatzkräften an beiden Seiten des Ufers zur Stelle. Die Leitungen versorgen das Bootshaus und zwei anliegende Häuser sowie einen Teil der Pumpwerke der Verbandsgemeinde mit Strom.

Martin Stadtfeld weiß, dass es sich um eine Niederspannungs-Leitung handelt, und prüft mit seinem Messgerät sofort, ob die Kabel noch Strom führen, was nicht der Fall ist. "Zum Glück war das Moselufer um diese Jahres- und Tageszeit noch nicht von Touristen und Radfahrern bevölkert", merkt ein Bürger erleichtert an. Bei einem parkenden Auto ist die Windschutzscheibe zersplittert, der rechte Außenspiegel zerstört und die Kühlerhaube zerkratzt.

Alfred Casparis Haus, das unmittelbar vor dem rund 25 Meter hohen Strommast steht, hat auf der Vorder- und Rückseite beschädigte Dachziegel. "Das ist schon das zweite Mal, vor zehn Jahren wurde das Dach bereits einmal durch gekappte Stromkabel beschädigt", sagt er dem TV. Der belgische Schubverband darf unterdessen seine Fahrt fortsetzen. "Für den Schaden wird seine Haftpflichtversicherung aufkommen", sagt Wehrführer Martin Stadtfeld.

Am Einsatzort sind neben den Feuerwehren auch die Polizei, das Wasserschifffahrtsamt, die Wasserschutzpolizei und VG-Chef Ulrich K. Weisgerber.

Im Auftrag der RWE werden die von der Stromzufuhr unterbrochenen Häuser vorübergehend an ein Notstromaggregat angeschlossen, und an beiden Seiten des Ufers sind die Mitglieder Feuerwehren damit beschäftigt, die schweren Stromkabel an Land zu ziehen.

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