Frauenfußball ist in Bettenfeld angesagt

Bettenfeld · In Bettenfeld hat sich der Damenfußball zu einer festen Größe im Sportleben etabliert. Angefangen hat alles mit einer Idee in der Sektbar, jetzt fahren die Mädchen nach Barcelona. In den nächsten drei Jahren will der Trainer die Damenmannschaft bis in die Rheinlandliga führen.

Bettenfeld. 30 Mädchen zwischen 13 und 16 Jahren sind emsig dabei, Weihnachtsplätzchen zu verpacken, ein Schild zu malen, lachen und sind gut gelaunt. Sie sind in der Wohnung von Fritz Tobehn. Er ist Trainer der Frauenfußballmannschaften des SV Bettenfeld. Die B-Juniorinnen sind gerade dabei, für den Weihnachtsmarkt Plätzchen zu verpacken, die wollen sie verkaufen und mit dem Erlös einen Teil ihrer Fahrt zum Fußballturnier in Barcelona bezahlen. Für die Mädchen ist es eine Art Abschiedsfahrt, denn ein Teil der Mannschaft spielt in der kommenden Saison in der Damenmannschaft.
300 Zuschauer bei Aufstiegsspiel


Insgesamt gibt es in Bettenfeld drei Frauenfußballmannschaften: die Damenmannschaft ab 17 Jahren, die B-Jugend von 13 bis 16 Jahren und die D-Jugend von 10 bis 12 Jahren. Die Damenmannschaft wurde 2008 gegründet. Trainer Tobehn erinnert sich: "In der Sektbar an Fastnacht ist die Idee entstanden. Ich habe da anschließend gar nicht mehr dran gedacht, und auf einmal standen die Mädchen auf dem Sportplatz und wollten spielen. So fing es an."
Inzwischen haben die Frauen einen richtigen Stamm an Fans, der bei ihren Spielen zusieht. "30 bis 40 sind es bei Heimspielen immer, und beim Aufstiegsspiel in die Bezirksliga waren es 300, für Frauenfußball ist das viel", so der Trainer.
Beim Training, zweimal pro Woche zweieinhalb Stunden, sind die Frauen engagiert dabei. "Am liebsten arbeiten sie mit dem Ball, Schießtraining beispielsweise, aber Waldläufe sind nicht ihr Ding", sagt Tobehn. Den Unterschied zu einer Männermannschaft sieht der erfahrene Trainer in der Art, wie man sich bei einem Rückstand verhält: "Frauen laufen auch nach drei Gegentoren noch und stecken Niederlagen besser weg. Wenn sie ihr Bestes gegeben haben und verlieren, ist das für sie nicht so schlimm."
Sanfterer Umgangston


Zudem sei der Ton beim Frauenfußball viel sanfter, und man müsse seine Worte sorgsam wählen. "Sonst sind die Damen beleidigt, und reden eine Woche nichts mehr mit einem." Unterstützung haben die Frauen von ihren Heimatvereinen in Deudesfeld, Meisburg und Meerfeld, wenn es um Trikots oder Fahrten geht. Die Zukunft sieht für die Frauen in Bettenfeld nicht schlecht aus, der Trainer sieht noch viel Potenzial: "Ich denke, in zwei bis drei Jahren spielen wir in der Rheinlandliga. Da gehören wir hin. In der D-Jugend haben wir Spielerinnen, die beim DFB-Stützpunkttraining für die Rheinlandauswahl dabei sind." Um die sportliche Zukunft der Damenabteilung muss sich der Verein also keine Sorgen machen.
Weitere Informationen zur Mädchen- und Damenabteilung des SV Bettenfeld gibt es bei Fritz Tobehn unter Telefon 06572/932261 und im Internet unter www.sv-bettenfeld.de

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