Freibäder im Kreis Cochem-Zell: Gästezahlen im freien Fall

Cochem/Alf · Schlechter Sommer, wenig Gäste, aber hohe Kosten - so sieht die Bilanz der Freibadbetreiber im Kreis Cochem-Zell nach der Saison aus. Das kühle und regnerische Wetter verdarb ihnen das Geschäft.

Cochem/Alf. Der Sommer 2011 wird den Freibadbetreibern in trüber Erinnerung bleiben. Nach einem vielversprechenden Start im April und Mai herrschte im Juni, Juli und August oft Leere auf den Liegewiesen. Die Abkühlung, die man sonst im Wasser hatte, gab\'s jetzt gratis von oben. "Das war eine ganz, ganz schlechte Saison", sagt Mechthild Esser aus Alf. Sie ist Vorsitzende des Fördervereins Freibad Arrastal in Alf. Der Verein mit 220 Mitgliedern betreibt das Bad seit 2004 in eigener Regie. Ihm hat das miese Wetter die Einnahmen gründlich verhagelt.
"Ich habe gerade die Rechnung mit den Stromkosten in der Hand", sagt Mechthild Esser. "Um die zu bezahlen, reichen die Eintrittsgelder bei weitem nicht aus." Gerade mal 11 000 Gäste gab\'s in diesem Jahr. Zum Vergleich: 2010 bescherte der warme Juli allein schon 10 000 Besucher. Was also tun? Um weitere Spenden werben, wäre eine Lösung. Ein andere: bei der Verbandsgemeindeverwaltung Zell, die die Stromkosten vorstreckt, einen Antrag auf Erlass stellen. Wie auch immer: Es sind keine sonnigen Aussichten. "Wir hangeln uns von Jahr zu Jahr", sagt Wolfgang Hönnicke, Kassierer des Fördervereins. "Doch die Bilanz von 2011 ist besonders übel. Mal schauen, wie es weitergeht."
Weitergehen soll es auf jeden Fall. Zurzeit wird das Freibad winterfest gemacht. Dann beginnt das Hoffen auf eine bessere Saison 2012. Auf die hofft auch das Cochemer Moselbad. Kamen 2010 noch 28 000 Gäste ins Freibad, waren es 2011 nur 16 000. Aber hier ist der Verlust nicht ganz so dramatisch, weil die Besucher ins Hallenbad ausweichen. "Wir können das ganz gut ausgleichen", sagt eine Mitarbeiterin. Trotzdem bleibt unterm Strich auch hier ein Minus. pie

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