Freie Auswahl beim Baden gehen

MORBACH. Wer in der kommenden Saison in Morbach baden gehen will, muss dafür künftig tiefer in die Tasche greifen. Nach fünf Jahren soll es nach Angaben von Kämmerer Berthold Staudt zum ersten Mal eine "moderate Anpassung" der Gebühren geben. Erfreuliche Nachrichten gibt es allerdings für Nutzer von Zehner-Karten. Sie können mehrere Bädern in der Region nutzen.

Alles wird teurer, auch der Schwimmbad-Besuch. Erstmals nach fünf Jahren erhöht die Gemeinde die Preise. Eine Einzelkarte für Erwachsene kostet ab 2006 20 Cent mehr. Der Preis steigt von 2,60 Euro auf 2,80 Euro. Das hatte der Morbacher Haupt- und Finanzausschuss beschlossen. Eine Preiserhöhung hält man in Morbach für gerechtfertigt. Schließlich seien Kosten für Energie und Chemikalien inzwischen angestiegen, erläuterte Bürgermeister Gregor Eibes. Die Preise liegen nach der Erhöhung im Vergleich mit anderen Bädern im oberen Bereich der Preisskala, seien aber "noch vertretbar". Durchschnittlich zahlen Freibadbesucher in der Region übrigens 2,60 Euro. Für den Durchschnittswert zog Kämmerer Berthold Staudt die Preise in 13 Bädern von Bad Kreuznach bis Schweich ins Kalkül. Das Defizit in Morbach beläuft in diesem Jahr auf etwa 200 000 Euro. Das heißt: Die Gemeinde legt bei jeder Karte noch ordentlich drauf. Und zwar abhängig von der jährlichen Besucherzahl zwischen 4,50 und 5 Euro. "Aber kostendeckend kann man kein Freibad betreiben", sagte Staudt dem TV. Und eine solche Einrichtung diene der sportlichen Betätigung und Erholung der Bürger. Diese Dinge zu gewährleisten, sei Aufgabe der Gemeinde. Wer im Jahr 2006 Zehner-Karten kauft, muss nicht nur tiefer in die Tasche greifen (statt 20,50 22 Euro), sondern kann in vier Orten der Region baden gehen. Genauer gesagt neben Morbach auch in Birkenfeld, Idar-Oberstein und Rhaunen. Man sei auf eine Anregung der Birkenfelder eingegangen. "Ein Ratsmitglied hatte den Vorschlag gemacht, und wir haben ihn aufgegriffen", erklärte Jürgen Jahn, Werkleiter der Verbandsgemeinde Birkenfeld dem TV. Vor allem hat Jahn mit der "Super-Idee" die Touristen im Blick, die gern die Gegend erkunden und durch die neue Karte "einen echten Mehrwert" haben. Doch auch für die Einheimischen ist das Angebot laut Jahn nicht uninteressant. Vor allem für junge Leute könne das ein "Kick" sein, dass sie mal anderswo schwimmen gehen könnten. Das kommende Jahr soll zunächst mal als Testphase genutzt werden. Wenn das neue Angebot angenommen werde, könne man die Zahl der Bäder noch erweitern. "Vielleicht macht ja auch Hermeskeil mit", denkt er schon weiter. Berthold Staudt ist skeptischer. Beispielsweise die Museums-Card, mit der Besucher die Morbacher Museen preiswerter nutzen können, werde kaum nachgefragt. Aber mit der neuen Zehner-Karte gehe man kein Kostenrisiko ein. Karten müssten ohnehin gedruckt werden. Im kommenden Jahr sei eben ein Hinweis enthalten, in welchen Bädern die Karte gilt. Auch die Abwicklung läuft laut Staudt unbürokratisch: Eine Kaufpreis-Verrechnung soll es nicht geben.

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