Friedliche Aussichten bei Birnenschnaps

BETTENFELD. (ako) Nachdem der erste Termin für die konstituierende Sitzung des Gemeinderates Bettenfeld verlegt worden war, scheint nun die normale Arbeit des Rates problemlos möglich zu sein. Reinhold Meuers, zwei Beigeordnete und die Mitglieder dreier Ausschüsse wurden einhellig in ihren Ämtern bestätigt. Das Ende der konstituierenden Gemeinderatssitzung versprach friedliche Zeiten: Ex-Bürgermeister Günter Zens beschenkte die Ratsmitglieder mit je einer Flasche Birnenschnaps, was zur Erheiterung des ungewohnt zahlreich anwesenden Publikums beitrug. Dass eine Ratssitzung eine dermaßen große Faszination auf die Bürger ausübte, lag an der Vorgeschichte. Der bisherige Amtsinhaber Günter Zens hatte die Sitzung aus Gewissensgründen verschoben (der TV berichtete). Er hatte auf die laut Oberstaatsanwaltschaft auch zur Zeit noch laufenden Ermittlungen wegen Wahlfälschung in Bettenfeld verwiesen. Nach TV -Informationen wird auch gegen den mit knapp 50 Prozent gewählten neuen Ortschef Reinhold Meuers ermittelt. Dem TV gegenüber sagte Meuers, dass er sich dazu nicht äußern wolle. Er sei sich keiner Unregelmäßigkeit bewusst. Doch schon im Vorfeld der Sitzung zeigten sich die Ratsherren gewiss: "Heute kriegen wir das hin!" VG-Bürgermeister Wolfgang Schmitz, der die Zusammenkunft leitete, sah in der Neugier der Bettenfelder gar "ein Zeichen lebendiger Demokratie". Damit in ihr alles seine Ordnung hat, ermahnte er an die Verpflichtung jedes Ratsmitgliedes, sich unentgeltlich für das Gemeinwohl einzusetzen, nicht an Weisungen gebunden zu sein, die Pflicht zur Verschwiegenheit und die Treuepflicht zu beherzigen. Günter Zens ließ es sich nicht nehmen, mit einem Rückblick auf die vergangenen 40 Jahre - von denen er 20 Jahre lang Bürgermeister war - von seinem Amt Abschied zu nehmen und mit Bedauern festzustellen, dass er vielleicht zu alt für den Posten geworden und deswegen nicht wiedergewählt worden sei, "wer weiß". Anfangs seien immer genug Mittel in der Gemeindekasse gewesen, doch der aktuelle Stand der Dinge sei: "Das einzige, was wir nicht haben, ist Geld." Mit Blick in die Zukunft zeigte er sich versöhnlich. "Ich bin sicher, der neue Rat wird sich schon nach kurzer Zeit im Sinne der Gemeinde einspielen." Seinem Nachfolger wünschte er vor allem Gelassenheit. "Nun kann ich mich beruhigt zurücklehnen". Hermann Hesse und der Birnenschnaps Reinhold Meuers dankte Zens für dessen Arbeit als Bürgermeister und versprach, einvernehmlich mit dem Gemeinderat zu handeln und eine bürgernahe, transparente und nachvollziehbare Politik zu machen. Den VG-Bürgermeister bat er dafür um Unterstützung. Wie Einvernehmlichkeit in der Praxis des Rates aussieht, konnten die Bürger bei der Wahl der Beigeordneten erleben. Jeweils mit großer Mehrheit wurden Franz Leitges zum ersten und Peter Foegen zum zweiten Beigeordneten gewählt, Zens' Vorschlag Marco Tobehn scheiterte klar. Die Besetzung der drei Ausschüsse - Rechnungsprüfung, Fremdenverkehr/Umwelt und Bau/Wege - erfolgte gemäß den Vorschlägen der einzelnen Listen, auch die leicht veränderte Geschäftsordnung wurde einstimmig angenommen. Und so schloss Wolfgang Schmitz die Sitzung sichtbar froh mit dem Hermann-Hesse-Zitat: "Jedem Neubeginn liegt ein Zauber inne." Meuers meinte mit Blick auf den Birnenschnaps: "Danke für den fairen Umgang. Und nun lasst uns einen trinken gehen!"

 Der neue Bürgermeister Reinhold Meuers (links) wird von Günter Zens vereidigt.Foto: Angelika Koch

Der neue Bürgermeister Reinhold Meuers (links) wird von Günter Zens vereidigt.Foto: Angelika Koch

Das Ende der konstituierenden Gemeinderatssitzung versprach friedliche Zeiten: Ex-Bürgermeister Günter Zens beschenkte die Ratsmitglieder mit je einer Flasche Birnenschnaps, was zur Erheiterung des ungewohnt zahlreich anwesenden Publikums beitrug. Dass eine Ratssitzung eine dermaßen große Faszination auf die Bürger ausübte, lag an der Vorgeschichte. Der bisherige Amtsinhaber Günter Zens hatte die Sitzung aus Gewissensgründen verschoben (der TV berichtete). Er hatte auf die laut Oberstaatsanwaltschaft auch zur Zeit noch laufenden Ermittlungen wegen Wahlfälschung in Bettenfeld verwiesen. Nach TV -Informationen wird auch gegen den mit knapp 50 Prozent gewählten neuen Ortschef Reinhold Meuers ermittelt. Dem TV gegenüber sagte Meuers, dass er sich dazu nicht äußern wolle. Er sei sich keiner Unregelmäßigkeit bewusst. Doch schon im Vorfeld der Sitzung zeigten sich die Ratsherren gewiss: "Heute kriegen wir das hin!" VG-Bürgermeister Wolfgang Schmitz, der die Zusammenkunft leitete, sah in der Neugier der Bettenfelder gar "ein Zeichen lebendiger Demokratie". Damit in ihr alles seine Ordnung hat, ermahnte er an die Verpflichtung jedes Ratsmitgliedes, sich unentgeltlich für das Gemeinwohl einzusetzen, nicht an Weisungen gebunden zu sein, die Pflicht zur Verschwiegenheit und die Treuepflicht zu beherzigen. Günter Zens ließ es sich nicht nehmen, mit einem Rückblick auf die vergangenen 40 Jahre - von denen er 20 Jahre lang Bürgermeister war - von seinem Amt Abschied zu nehmen und mit Bedauern festzustellen, dass er vielleicht zu alt für den Posten geworden und deswegen nicht wiedergewählt worden sei, "wer weiß". Anfangs seien immer genug Mittel in der Gemeindekasse gewesen, doch der aktuelle Stand der Dinge sei: "Das einzige, was wir nicht haben, ist Geld." Mit Blick in die Zukunft zeigte er sich versöhnlich. "Ich bin sicher, der neue Rat wird sich schon nach kurzer Zeit im Sinne der Gemeinde einspielen." Seinem Nachfolger wünschte er vor allem Gelassenheit. "Nun kann ich mich beruhigt zurücklehnen".Hermann Hesse und der Birnenschnaps

Reinhold Meuers dankte Zens für dessen Arbeit als Bürgermeister und versprach, einvernehmlich mit dem Gemeinderat zu handeln und eine bürgernahe, transparente und nachvollziehbare Politik zu machen. Den VG-Bürgermeister bat er dafür um Unterstützung. Wie Einvernehmlichkeit in der Praxis des Rates aussieht, konnten die Bürger bei der Wahl der Beigeordneten erleben. Jeweils mit großer Mehrheit wurden Franz Leitges zum ersten und Peter Foegen zum zweiten Beigeordneten gewählt, Zens' Vorschlag Marco Tobehn scheiterte klar. Die Besetzung der drei Ausschüsse - Rechnungsprüfung, Fremdenverkehr/Umwelt und Bau/Wege - erfolgte gemäß den Vorschlägen der einzelnen Listen, auch die leicht veränderte Geschäftsordnung wurde einstimmig angenommen. Und so schloss Wolfgang Schmitz die Sitzung sichtbar froh mit dem Hermann-Hesse-Zitat: "Jedem Neubeginn liegt ein Zauber inne." Meuers meinte mit Blick auf den Birnenschnaps: "Danke für den fairen Umgang. Und nun lasst uns einen trinken gehen!"

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