"So kann es weitergehen." Diesen Satz hörte man gestern zwischen und an den Ständen des ersten Bauernmarktes auf dem Parkplatz neben dem Stadthaus Alter Bahnhof in Traben sehr oft. Von 9 bis 13 Uhr herrschte rege Geschäftigkeit auf dem Gelände, das wunderschöne Einkaufswetter tat sein Übriges dazu. Hansi Becker von der Bäckerei Pull in Traben musste mehrmals Backwaren bei seinem Chef nachordern, nach wenigen Stunden war das leckere Bauernbrot bereits ausverkauft. Auch Natalie Rach, die Geflügel, Eier aus Freilandhaltung und selbst gemachte Nudeln im Angebot hat, ist froh: "Es läuft richtig gut." Die Produkte kommen vom Geflügelhof Janshen in Ellscheid/Vulkaneifel, ein Betrieb, der sich auf die Beschickung von Wochenmärkten spezialisiert hat. Gedrängel auch am Stand von Margret Grieshop aus Erden. Sie baut in Erden Beerenobst, Gemüse und Kräuter an und verkauft ihre Waren bis dato im Hofladen oder direkt an gute Gastronomiebetriebe. Ihre erste Teilnahme an diesem Wochen-Bauernmarkt wertet sie als vollen Erfolg. "Wir hatten nicht damit gerechnet, dass es so gut läuft", sagt sie, die von zwei flinken Damen beim Einpacken und Kassieren unterstützt wird. An ihrem Stand stehen auch die jungen Mütter Anke Fritzen und Paula Rees, beide aus Trarbach. Anke Fritzen ist froh, auf dem Markt biologisch angebautes Gemüse und Obst für ihr Familie kaufen zu können. Paula Rees mag die abgepackte Ware aus dem Supermarkt nicht und bevorzugt die auf dem Markt angebotenen Frischeprodukte. "Die Qualität stimmt und man wird sehr gut beraten. Hier lasse ich mein Geld gerne", lobt sie Händler und Erzeuger. Sie hat bereits mehrere Stangen Lauch, Bananen, Champignons und Salatpflänzchen eingekauft. Kurze Zeit später gesellt sich Andrea Müller mit Junior Raphael dazu. Sie liebt die gemütliche Atmosphäre und die Möglichkeit, gleich gesinnte Menschen zu treffen und ein Schwätzchen zu halten. Gerade das Kommunikative eines solchen kleinen Marktes ist es, was Ulrike Böcking so mag. Die Vorsitzende des Slow Food-Conviviums Mittelmosel-Hunsrück-Eifel, Expertin für gutes Essen aus der Region, findet es hervorragend, dass der Markt überhaupt zustande gekommen ist. Neben Obst und Gemüse, Brot, Gewürzen und Kräutern bietet der Markt auch frischen Fisch. Christoph Zumprich ist "fürs erste Mal" sehr zufrieden. "Die Traben-Trarbacher haben eine feine Zunge", hat er festgestellt. Besonders die etwas teureren Edelfische wie Seeteufel, Heilbutt und Thunfisch gehen gut. Auch Martha Otten aus Strohn/Eifel ist markterfahren. Ihr Bauernhof ist mit Wurst und Fleisch von Limousin-Rindern dabei. Zweimal die Woche sind die Ottens in Wittlich, je einmal in Gerolstein und Daun und jetzt in Traben-Trarbach vertreten. "Ich hoffe, dass sich, wie in den anderen Orten, auch hier eine Stammkundschaft bildet", sagt die agile Bäuerin. Frühlingsblumen gibt's am Stand der Blumenstube Riemann. Bärbel Denzer ist mit dem Umsatz zufrieden, wünscht sich aber mehr einheimische Stände. Zwischen Gemüse und Gewürzstand ist eine Lücke frei geblieben. Hier sollte ein Käsestand stehen. Der Händler musste absagen, weil ihm in der Nacht die Nummernschilder geklaut wurden. Am nächsten Donnerstag will er aber dabei sein und mit seinen Käsesorten das Angebot bereichern.