Frischer Wind dank Rückenwind

BERGLICHT. (urs) Mit dem Dorfgemeinschaftshaus packen die 500 Berglichter in diesem Jahr ein enormes Projekt an. Ohne Zuschüsse und die Einnahmen aus der Verpachtung von Flächen für die Windenergie wäre dies nicht möglich.

In wenigen Wochen wird es ernst mit dem Dorfgemeinschaftshaus Berglicht. Die Ausschreibungen stehen kurz bevor. Am 11. Februar gibt es zudem für interessierte Bürger eine Einwohnerversammlung, ,und Ende März, Anfang April steht im Ortszentrum der heiß ersehnte Spatenstich an. 1,042 Millionen Euro lässt sich die Gemeinde ihren lang gehegten Traum kosten. Realisieren kann sie das allerdings nur dank der bewilligten Zuschüsse. 585 000 Euro steuert das Land aus dem Investitionsstock bei. Ortsbürgermeister Gerhard Oberweis weiß diese Beteiligung zu schätzen: "Landes- und Kommunalpolitiker haben uns unterstützt - ohne die wären wir nicht so weit." Die Verbandsgemeinde, Dienstherr der ebenfalls einziehenden örtlichen Feuerwehr, ist mit 15 000 Euro dabei. Hinzu kommen Eigenleistungen der Bürger im Wert von 61 000 Euro. Der restliche Betrag muss finanziert werden. Insgesamt ist, bei einem aktuellen langfristigen Schuldenstand von 280 000 Euro, eine Kreditaufnahme von 860 000 vorgesehen. Davon sind allerdings 420 000 kurzfristiger Natur, weil ein Teil des Zuschusses noch in diesem Jahr fließen soll. Parallel zu diesem Mammut-Projekt fasst die Gemeinde ein zweites Vorhaben ins Auge. Dieses ist zwar kleiner, steht aber ähnlich lange auf der Wunschliste der Bürger. Die Erneuerung des Sportplatzes, der als Rasenplatz ausgebaut werden soll, ist seit mindestens Ende der 90er Jahre anvisiert. Ob es auch damit in 2005 ernst wird, soll sich bis Ende April entscheiden. Im Haushalt stehen auf jeden Fall 170 000 Euro dafür bereit, die zu 50 Prozent über Zuschüsse gedeckt sind. Das Vermögenshaushalts-Volumen von 1,2 Millionen Euro wird die Bürger aber wohl weiterhin ruhig schlafen können. Ebenso dürfte es kaum Sorgen bereiten, dass im Verwaltungshaushalt trotz 101 000 Euro Schlüsselzuweisungen immer noch 9200 zur Deckung der 364 000 Ausgaben fehlen. Schließlich verbergen sich in dem Zahlenwerk Einnahmen, die auf bessere Zeiten hoffen lassen. Konkret ist dies die jährliche Pacht von 62 000 Euro für fünf Windkraftanlagen auf Berglichter Gemarkung. Hinzu kommt eine Vergütung für die Wegenutzung. Von diesen zusätzlichen 13 000 Euro, die nur je nach Bedarf verwendet werden, fließen im laufenden Jahr 5000 Euro in den Wegebau und 3000 Euro in die Entwicklung und Pflege einer Ökokontofläche. Die Einnahmequelle Windkraft war nach Ansicht des Ortsbürgermeisters für die Gemeinde ein Glück. "Wir hätten uns sonst das Dorfgemeinschaftshaus mit Sicherheit nicht erlauben können", macht Oberweis deutlich, dass ihm ein solches Projekt ansonsten zu riskant gewesen wäre. Doch nun, mit Windkraft im Rücken und einem dicken Zuschuss auf dem Tisch, hat er da keine Bedenken. Dennoch werden die nächsten Monate für die Berglichter hart, wie der Gemeindechef weiß. Seine Feststellung, "es wartet in der nächsten Zeit eine Menge Geld auf uns", war nämlich ein gelungener Versprecher. Denn was die Bürger vor allem erwartet, ist natürlich Arbeit.

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