So geht es in der Verbandsgemeinde Wittlich-Land weiter Fritz Kohl –„Kommunalpolitik ist ein Marathon“

Wittlich/Bruch · Wenn sich Dennis Junk im Mai als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Wittlich-Land verabschiedet, um nach Mainz in den Landtag zu gehen, wird der Erste Beigeordnete der VG Wittlich-Land, Fritz Kohl, für einige Monate auf seinem Stuhl im Rathaus Platz nehmen.

 Fritz Kohl wird als Erster Beigeordneter die Verbandsgemeinde Wittlich-Land vom 18. Mai bis zum 1. November leiten. Dann soll ein neuer Verbandsgemeindebürgermeister in sein Amt eingeführt werden.

Fritz Kohl wird als Erster Beigeordneter die Verbandsgemeinde Wittlich-Land vom 18. Mai bis zum 1. November leiten. Dann soll ein neuer Verbandsgemeindebürgermeister in sein Amt eingeführt werden.

Foto: Christina Bents

Er ist kein unbekanntes Gesicht in der politischen Landschaft der Verbandsgemeinde Wittlich-Land: Fritz Kohl ist seit 1989 kommunalpolitisch in verschiedensten Ämtern unterwegs, im Gemeinderat und als Ortsbürgermeister seiner Heimatgemeinde Bruch, im Verbandsgemeinderat, im Kreistag und als Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde. Begonnen hat der Weg in die Kommunalpolitik für den heute 67-Jährigen schon 1971 –  in der Jugend der IG Metall: „Da ging es viel um Solidarität und dass man gemeinsam viel erreichen könne. Das hat mich schon geprägt.“

In die anderen Ämter sei er teilweise reingerutscht: „Machst du das, Fritz, wurde dann gefragt, wobei es meist mehr eine Feststellung als Frage war“, wie er erklärt. Trotz seiner Nähe zur IG Metall ging es parteipolitisch zur CDU. Fritz Kohl sagt: „Das hatte mit Personen zu tun, denen ich damals begegnet bin.“

Wichtig ist ihm,  in den kommenden Monaten das fortzuführen, was in der Verbandsgemeinde angestoßen worden ist. Denn er wird, wenn Dennis Junk im Mai als Landtagsabgeordneter nach Mainz geht, bis zur Wahl von dessen Nachfolger in Wittlich-Land die Amtsgeschäfte führen.

„Das Haus ist gut bestellt. Hier sind gute Mitarbeiter und Fachbereichsleiter. Ich will hier ausgleichend wirken, was aber nicht heißt, dass ich alles mitmache, oder es hier ruhig angehen lassen will“, betont er. Weiter setzt er nach: „Einige Projekte sind angestoßen, und da muss man jetzt dranbleiben, damit sie umgesetzt werden können, beispielsweise der Skywalk in Osann-Monzel oder der Klettersteig in Manderscheid. Wo nötig, werde ich auch Akzente setzen.“

In seiner Zeit als Ortsbürgermeister war ihm die Dorferneuerung ein besonderes Anliegen. Mehr als 60 private Maßnahmen wurden umgesetzt. Der Ort erhielt Preise bei „Unser Dorf hat Zukunft“ und 2012 den Sonderpreis des Landes „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“.

Den hat Bruch unter anderem bekommen, weil es über 15 Jahre lang kein Neubaugebiet gab, um Leerstände zu vermeiden. Bei einer Preisverleihung, zu der der heutige Innenminister Roger Lewentz selbst kam, konnte man mit ihm ins Gespräch kommen. Schließlich kam es dazu, dass 90 000 Euro für schnelles Internet und 400 000 Euro für Zuschüsse fürs Bürgerhaus vom Land gezahlt wurden. „Dörfer die sich als besonders zukunftsfähig erweisen, fördern wir auch besonders“, habe Roger Lewenz damals gesagt.

„Man muss bei solchen Projekten beharrlich dahinter bleiben, dann sieht man die Entwicklung. Der frühere Verbandsgemeindebürgermeister Christoph Holkenbrink hat zu mir einmal gesagt, Kommunalpolitik sei ein Marathonlauf, und damit hatte er recht.“

Ein Beispiel dafür sei der Radweg zwischen Bruch und Salmtal, an dessen Umsetzung Fritz Kohl seit 20 Jahren politisch arbeitet. Stolz ist er, dass er den Forstzweckverband Bergweiler, der vor zehn Jahren gegründet wurde, geführt hat. „Da sind sechs Ortsgemeinden dabei. Wenn die Menschen miteingebunden werden, wird es ein gutes Miteinander.“

Fritz Kohl war beruflich als Polizeibeamter bei der Bereitschaftspolizei. Seit fünf Jahren ist er im Ruhestand. Besonders waren für ihn die Einsätze bei der Weltmeisterschaft in Deutschland, in Kaiserslautern. „Wir wussten nicht, was auf uns zukommt. Die Freude, die zwischen den Nationen übergeschwappt ist, war überwältigend.“

Seine Familie – seine Frau, mit der er seit 37 Jahren verheiratet ist, seine zwei Kinder und seine zwei Enkel – steht für ihn an erster Stelle. In seiner Freizeit geht er gerne zur Jagd. Dieses Hobby hat er vor zehn Jahren für sich entdeckt.  Bis zum 1. November wird Fritz Kohl die Vertretung des Verbandsgemeindebürgermeisters übernehmen. Dann soll der  bis dahin gewählte Nachfolger von Dennis Junk in sein Amt eingeführt werden.

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