Fronhofener haben mehrere Gründe zum Feiern

Der Kleinicher Ortsteil Fronhofen feiert am 17. und 18. August zwei große Feste in einem: das 800-jährige Bestehen des einst vom Bergbau und von der Landwirtschaft geprägten Dorfes und Einweihung der neu ausgebauten Ortsdurchfahrt.

 230 Fotos hat Kurt Stumm vom Chronik-Team für die Ausstellung zusammengestellt. TV-Foto: Ursula Schmieder

230 Fotos hat Kurt Stumm vom Chronik-Team für die Ausstellung zusammengestellt. TV-Foto: Ursula Schmieder

Kleinich-Fronhofen. Rund 750 Menschen leben in den acht Dörfern der Gemeinde Kleinich. Etwa 100 davon in Fronhofen. Für den kleinen Ort ist das Jubiläum ein Riesenereignis, ebenso die Einweihung der Ortsdurchfahrt. Alle Abwasserrohre wurden erneuert und das alte Natursteinpflaster wich aus Kostengründen für eine herkömmliche Fahrbahn (der TV berichtete). Doch in Fronhofen hat sich nicht nur in jüngster Zeit viel getan. Im Rahmen der Recherchen für die 2008 erschienene Chronik Kirchspiel Kleinich fand eine Gruppe Ehrenamtlicher einiges über die Geschichte heraus.
Führungen durchs Museum


So beruft sich das Jubiläum auf eine Urkunde des Trierer Erzbischofs Theoderich. Sie datiert auf 1213 und ist von zwölf Personen bezeugt. Darunter ein "Henricus in Vronhove" aus dem Dekanat Keimt, heute Zell-Kaimt. Folglich gab es damals zumindest schon einen Hof. Ein weiteres Indiz ist der Ortsname Fronhofen. Im Mittelalter bezeichneten Fronhöfe Herrengüter, zu denen Höfe abhängiger Bauern gehörten. Sie mussten Abgaben liefern und Frondienste wie Feld- oder Waldarbeit leisten. Mit dem Jubiläumsfest will die Gemeinde daher auch an den weiten Weg bis zum heutigen Lebensstandard erinnern. Eindeutig belegt sind jüngere Hinweise. Wie ein Steinkallenfelser Hof, der 1619 "an die Bürger von Fronhofen" verpachtet wurde, oder die Bergbautradition. Um das 14. Jahrhundert wurden Blei- und Kupfererze abgebaut, im 18. und 19. Jahrhundert Schiefer.
Zur Eröffnung des Festes wird Kurt Stumm vom Chronik-Team "800 Jahre Fronhofen - Suche nach Ursprung und Fakten" in Wort und Bild vorstellen. Für die Ausstellung "Fotos vom Dorfleben - damals und heute" hat er 230 Bilder ausgewählt, bearbeitet und drucken lassen. Zu sehen sein werden unter anderem: Kapelle, Gemeindehaus, Mühlen und Backhäuser sowie echte Zeitdokumente: ein Junge mit einem Kuhgespann und festlich gekleidete Menschen an einem Feiertag. Sonntags bietet er zudem Führungen durch sein Scheunen-Museum mit historischem Mobiliar und landwirtschaftlichen Geräten an. urs
Extra

Samstag, 17. August: 19 Uhr, Gemeindesaal: Eröffnung, Vortrag 800 Jahre, Bildergalerie, Musik mit heart and soul , Showtanzgruppe Gay-Lords. Sonntag, 18. August: 10.30 Uhr Gottesdienst in der Kapelle, 11.30 Uhr Frühschoppen, MV Hochscheid, 12 Uhr Mittagessen: Spanferkel, 14 Uhr Straßeneinweihung: Landrat Gregor Eibes, Ortsbürgermeister Burkhard Born; zu Kaffee und frischem Hefekuchen aus dem "Bagges" unterhalten: Gospelchor Sohren-Büchenbeuren, Gesangverein und Gymnastikgruppe (Tanz) Kleinich. Außerdem: Museums-Führungen mit Kurt Stumm; für kleine Gäste: Kinderschminken, Hüpfburg und ab 14 Uhr Ponyreiten. urs

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