Früher gab es nur eine Sorte Brot

WITTLICH. (noj) Seit fünfzig Jahren ist Alfred Weinsberg im Besitz des Meisterbriefes. Jetzt erhielt der Bäcker a.D. den Goldenen Meisterbrief vom Obermeister Raimund Licht.

Es waren andere Zeiten, als Alfred Weinsberg mit seiner Lehre begann. 1945 hatte er nur die Wahl, entweder auf der Straße zum Aufräumen der Kriegsschäden eingesetzt zu werden oder aber einer geregelten Arbeit nachzugehen. Ein Nachbar war es damals, der dem jungen Alfred Weinsberg eine Lehrstelle beim Bäckermeister Johann Ludes in Salmtal vermittelte. Neben dem Ausbildungsplatz gab es noch jeden Samstag zwei Brote, die Weinsberg mit dem Fahrrad von Salmtal nach Wittlich nach Hause transportierte. Nach drei Jahren machte Weinsberg seine Gesellenprüfung. Die Bäckerei unterschied sich damals ganz wesentlich von dem heutigen Handwerk. Es gab nur eine Sorte Brot, das Roggenbrot. Später gab es von den Amerikanern anderes Mehl zu kaufen, so dass auch Mischbrot gebacken werden konnte. Auch die Qualität des Rohstoffes ließ oft zu wünschen übrig, erinnert sich Weinsberg heute. Häufig war das Mehl feucht, so dass das Backergebnis zu wünschen übrig ließ. Erst einige Jahre später fing man in den Bäckereien wieder damit an, auch Brötchen und Feinbackwaren herzustellen. Mit 22 Jahren war Weinsberg damals der jüngste Bäckermeister im Kreis Bernkastel-Wittlich. Seit einigen Jahren genießt er den Ruhestand.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort