Früherkennung hilft

WITTLICH. (red) Wie sich Erkrankungen vermeiden lassen und wie man Darmkrebs vorbeugt, war Inhalt eines Informationsnachmittages im Wittlicher Krankenhaus.

In Deutschland ist Darmkrebs die zweithäufigste Krebserkrankung. Im März, dem Darmkrebsmonat, finden deswegen bundesweit Aktionstage und Informationen zu diesem Thema statt. Ziel aller Aktionen ist es, dieses Thema aus der "Tabuzone" herauszuholen. In Wittlich luden das Dienstleistungszentrum ländlicher Raum (DLR) Mosel und die Krebsgesellschaft Rheinland/Pfalz zu diesem wichtigen Thema ein. Gesunde Ernährung verhindert Erkrankungen

"Durch eine gesunde Ernährung lassen sich 70 Prozent aller Darmerkrankungen vermeiden" führte die Ernährungsberaterin Irmgard Lütticken aus. Entscheidend ist die Menge an Ballaststoffen, die man täglich zu sich nimmt. Als Faustregel kann man sich merken: fünfmal am Tag eine Portion Obst und Gemüse sowie ausreichend Brot und Kartoffeln. Denn darin stecken nicht nur viele Vitalstoffe sondern auch ausreichend Ballaststoffe. Vor allem Pektine und Cellulose sind gesund für den Darm. Die Cellulose bringt die Darmbewegung in Gang. Pektine binden Giftstoffe. Darmerkrankungen treten seltener auf, das Darmkrebsrisiko sinkt. Wer viel Obst und Gemüse isst, rotes Fleisch sparsam verwendet und sich ausreichend bewegt, entwickelt auch kein Übergewicht, ein weiteres Darmkrebsrisiko. Privatdozent Dr. Thomas Zimmer, Chefarzt der Inneren Abteilung des Verbundkrankenhauses Bernkastel/Wittlich informierte über die Möglichkeiten der Früherkennung durch Darmspiegelung. "Darmkrebs entsteht sehr langsam" so Zimmer. "Deshalb sind Darmkrebspatienten in der Regel über 65 Jahre alt." Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass es fünf bis 20 Jahre dauert, bis sich von einer gesunden Schleimhaut ein Adenom entwickelt, dann dauert es wieder fünf bis 15 Jahre bis sich daraus ein Karzinom entwickelt. Wenn die normale Schleimhaut im Dickdarm auswuchert, wächst ein Gebilde, das wie ein Pilz aussieht, der so genannte Darmpolyp. Je eher Polypen entdeckt und entfernt werden, desto niedriger ist die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken. Der Arzt stellt Polypen bei der Darmspiegelung fest. Dabei kann der Arzt auf einem Bildschirm die Darmschleimhaut beurteilen. "Der Patient schläft bei dieser Untersuchung" versicherte Zimmer. Ab dem 55. Lebensjahr und dann alle zehn Jahre ist die Darmspiegelung für Kassenpatienten kostenfrei. Wenn eine Disposition in der Familie vorliegt, sollte sie früher und öfter erfolgen. "Darmkrebs ist im frühen Stadium gut heilbar. Wer sich aber nicht untersuchen lässt, merkt es zu spät und vertut seine Heilungschancen", so Zimmer. Weitere Infos gibt es bei der Krebsgesellschaft in Trier, Brotstraße 53, unter der Telefonnummer 0651/40551 (täglich zu erreichen). Eine weitere Infoveranstaltung zum Thema Darmkrebsvorsorge ist am Dienstag, 20. März im Cusanus Krankenhaus in Bernkastel-Kues. Von 17 bis 17.30 Uhr gibt es einen Vortrag: "Dickdarmkrebs - Prävention ist lebensrettend", von 17.30 bis 18 Uhr eine Führung durch Klinik und Praxis der Inneren Medizin.

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