Fünf Favoriten für die Weststrecke

Trier · Die voraussichtlichen Standorte für fünf neue Bahnhaltepunkte in Trier stehen fest: Vier davon werden auf der Westseite der Stadt liegen. Ab Dezember 2018 sollen dort neue Regionalbahnzüge halten, die von Wittlich über Trier bis nach Luxemburg fahren.

 Noch rollen die Güterzüge durch den Westen Triers. Ab 2018 sollen hier moderne Regionalbahnzüge unterwegs sein. TV-Foto: Friedemann Vetter

Noch rollen die Güterzüge durch den Westen Triers. Ab 2018 sollen hier moderne Regionalbahnzüge unterwegs sein. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. Mit 19 Millionen Euro finanziert das Land die Reaktivierung der Weststrecke und den Bau von fünf neuen Haltepunkten. Bauen wird die Deutsche Bahn. Die Stadt Trier ist verantwortlich für das Umfeld der Haltepunkte, also zum Beispiel für Parkplätze. Zudem will die Stadt die Buslinien auf das neue Schienenangebot abstim men, ebenso die Straßenbauprojekte im Bereich der We sttrasse. In Vertretung d er erkrankten Dezernentin Simone Kaes-Torchiani haben Iris Wiemann-Enkler und Wilko Kannenberg (Stadtplanungsamt) sowie Sandra Klein vom Tiefbauamt das Regionalbahnkonzept präsentiert. Ehrang (Hafenstraße): Dieser Haltepunkt ist Knotenpunkt für die Ost-Strecke und die neue Westtrasse. Zudem sollen dort neue Regionalbahnen nach Konz und Saarburg starten und enden. Die vom Zweckverband Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie ermittelt ein Potenzial von jährlich 431 352 Ein-/Aussteigern für diesen Haltepunkt, in den auch die Deutsche Bahn investiert. Sie nutzt dazu Geld, das ursprünglich für die Sanierung des Ehranger Bahnhofs vorgesehen war. Dieser wird stillgelegt. Pallien (Kaiser-Wilhelm-Brücke): Mit geschätzt 2,9 Millionen Euro Baukosten ist dies der teuerste der vier neuen Haltepunkte auf der West-Strecke. 444 000 Ein-/Aussteiger, die meisten von allen geprüften Standorten, relativieren diese Summe. Die Machbarkeitsstudie dokumentiert ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von 1800 Euro pro Kunde. Trier-West (Römerbrücke): Dieser Haltepunkt erschließt - ebenso wie der an der Kaiser-Wilhelm-Brücke - auch große Teile der Stadt auf der anderen Moselseite. Zudem existiert dort schon jetzt ein guter Verknüpfungspunkt zu den Buslinien der Stadtwerke. Kosten: 2,6 Millionen Euro; Nutzen-Kosten-Verhältnis: 2500 Euro pro Kunde. Euren (Eisenbahnstraße): Im Vergleich zu der ebenfalls intensiv geprüften Option Messegelände punktet dieser Standort in allen Kategorien: bei Kundenzahl (86 000 zu 67 000), Baukosten (1,4 Millionen zu 1,6 Millionen Euro) und Nutzen-Kosten-Verhältnis (4800 Euro/Kunde zu 6200 Euro/Kunde). Zewen (Kantstraße): 169 000 potenzielle Kunden jährlich aus dem Stadtteil Zewen und den angrenzenden Gewerbegebieten sprechen für diesen Haltepunkt. Baukosten: 1,3 Millionen Euro; Nutzen-Kosten-Verhältnis: 2100 Euro pro Kunde.Am 18. Februar wird der Stadtrat abschließend über das Regionalbahnkonzept entscheiden. Meinung

Ein Geschenk für TrierAuf den Gleisen im Westen werden ab Dezember 2018 wieder Personenzüge fahren. Möglich macht dies die Zusage des Landes und der Deutschen Bahn, die Kosten zu tragen. Für die Stadt ist das 19 Millionen Euro teure Projekt ein Geschenk, auch wenn im Umfeld der neuen Haltepunkte teilweise viel gemacht werden muss, um Erreichbarkeit und Anbindung an die Buslinien zu gewährleisten. Die Kosten sind zwar noch nicht ermittelt. Geld für ein attraktives Regionalbahnangebot, das zudem im Halbstundentakt eine schnelle Verbindung bis ins Herz der Stadt Luxemburg sichert, ist aber gut investiert. Es steigert nicht nur die Attraktivität der Wohngebiete westlich der Mosel. Es entlastet, sofern die Fahrpreise nicht zu hoch sind, auch den Straßenverkehr. Ohne das Geschenk aus Mainz hätte sich die arme Stadt Trier die Belebung der Weststrecke niemals leisten können. Das zeigt auch ein Blick auf potenzielle neue Haltepunkte auf der Osttrasse: Trier-Nord und Kaiserthermen wären vom Effekt mindestens so hoch einzuschätzen wie die Haltepunkte in Pallien und Trier-West. Bezahlen müsste hier die Stadt. Das bleibt Wunschtraum. r.neubert@volksfreund.deExtra

Februar 2014: Beschluss durch den Stadtrat Trier ab 2014: Vergabe der Regionalbahnlinien West bis Dezember 2014: Zweigleisigkeit bei Igel bis Dezember 2018: Planung und Bau der fünf neuen Haltepunkte sowie der Überleitung zur Weststrecke Dezember 2018: Betriebsaufnahme Weststrecke. anschließend: Umsetzung weiterer Haltepunkte. r.n.

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