Für besseres und sauberes Wasser
Trittenheim · Die Verbandsgemeinde Römische Weinstraße hat mehr als vier Millionen Euro in ein neues Pumpwerk investiert.
Trittenheim Vor knapp sechs Jahren wechselte die Ortsgemeinde Trittenheim im Zuge der Fusion der Verbandsgemeinde (VG) Neumagen-Dhron mit Bernkastel-Kues nach Schweich. Nun wurde der Abschluss eines damit angestoßenen Projektes gefeiert: der Umbau der Kläranlage Trittenheim in ein Pumpwerk.
Zu dem "Inbetriebnahmefest", eingebunden in einen Tag der offenen Tür, waren Mitarbeiter der Werke und der Verwaltung, Ratsmitglieder, Vertreter der beteiligten Ingenieurbüros und Baufirmen und Bürger eingeladen. Begleitet von Fachleuten, konnten sie die Anlage besichtigen.
Bürgermeisterin Christiane Horsch hob die "Rieseneinsparung" für die VG hervor. Dank des Pumpwerks, umgebaut im Zuge des Ausbaus der Ortsdurchfahrt, habe eine komplette Anlage stillgelegt werden können. Das Trittenheimer Abwasser wird nun unter der Mosel hindurch zur Gruppenkläranlage Leiwen, seit 1997 in Betrieb, gepumpt und dort gereinigt. In einem Aufwasch wurde die Regenwasserbehandlung auf den neuesten Stand gebracht und eine Sicherung für den Fall längerer Stromausfälle eingebaut. Die Investitionen ermöglichten laut Horsch die übergeordneten Behörden, Kreisverwaltung und Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, sowie eine großzügige Landesförderung. Die Römische Weinstraße könne sich glücklich schätzen, die für freiwillige Fusionen in Aussicht gestellten Vergünstigungen erhalten zu haben. Im Wasser- und Abwasserbereich sei dies besonders lohnenswert. Trittenheim sei damit endgültig angekommen in der VG.
Ortsbürgermeister Franz-Josef Bollig weiß es zu schätzen, dass in knapp sechs Jahren "etliche Millionen hier investiert wurden". Es werde weiter gebaut, nannte er die Johannes-Trithemius-Straße und das Baugebiet, in dem die ersten Bauherren demnächst loslegten. An den Millionen hat das neue Pumpwerk erheblichen Anteil. Laut Helmut Plum, bei der SGD Nord zuständig für Abwasser und Gewässergüte, wurde es Ende August "ohne Mängel abgenommen".
Als Vertreter des Mainzer Umweltministeriums hob Plum die wachsende Bedeutung von Schadstoffaussonderungen hervor, wofür er Medikamentenrückstände als ein Beispiel nannte. Schweichs Werkleiter Harald Guggenmos nannte konkrete Arbeiten und jeweilige Ausgaben (siehe Info): 4,3 Millionen Euro seien investiert worden, wobei Kostenvoranschläge "allesamt eingehalten" worden seien. Die Summe ist für ihn mehr als sinnvoll investiert. Abwasserreinigung und Gewässerschutz seien lebensnotwendig: "Gesunde Gewässer sind eine Grundvoraussetzung für die Wasserversorgung, die Fischerei, die Landwirtschaft und die Erholung."
Laut Guggenmos wurde die Abwasserbeseitigung in der VG seit Mitte der 1980er Jahre beständig optimiert. Die Wasserversorgung sei seit Ende der 1970er Jahre gesichert - dank des Zweckverbands (ZV) Wasserwerk Kylltal, was nun der ZV Wasserversorgung Eifel-Mosel, der Trittenheim größtenteils versorge, unterstütze.
Extra: UMBAU PUMPWERK
Teile der alten Kläranlage wurden abgerissen. So etwa Belebungs- und Nachklärbecken und Sandfang. Das Betriebsgebäude wurde grundlegend saniert. Das Land unterstütze das mit zwei Millionen Euro, gewährt als zinsloses Darlehen. Weitere je um die 700 000 Euro flossen in die neue Regenwasserbehandlung und in die Verbindung der Trinkwassernetze.