Für den Protzbischof läutet unablässig die Glocke

Longkamp · Alles hat einmal ein Ende, nur der Longkamper Fastnachtszug entwickelt sich stetig weiter. So viele Besucher, circa 7000, waren es noch nie. Sie sahen 35 Wagen und Fußgruppen mit etwa 700 Mitwirkenden. Und die sprühten vor Ideen.

Longkamp. Es ist unverkennbar: Longkamp liegt in der Nähe des Flugplatzes Hahn. Und die Narren beim Fastnachtumzug am Sonntag wollen ihn richtig zum Fliegen bringen und alle schlechten Nachrichten wegwischen. Sei es mit einer eigenen Fluglinie, Fluggeräten, die mit einem Korb und Flügeln ausgestattet sind oder auch mit einem fliegenden Teppich. Überhaupt die Verkehrsmittel: Ein Dampfschiff namens Angie zeigt der Großen Koalition den Weg, ein Zug fährt wie auf Schienen, ein überdimensionales Motorrad (Chopper) bietet Platz für viele Mitfahrer, ein Gondoliere lenkt sein Boot, ein Piratenschiff bahnt sich den Weg durch das Meer der Zuschauer. "So viele Leute waren noch nie da", sagt Ortsbürgermeister Franz-Josef Klingels. 7000 dürften es sein. "Der beste Umzug in der Region", ist sich Johannes Zanders sicher. Der kommt aus den Nachbarort Monzelfeld, ist dort Ortsbürgermeister und muss nun vielleicht um sein Amt fürchten. Doch es gibt viele Leute, die ihn bestätigen. "Die geben sich unheimlich viel Mühe", sagt Peter Paul (Lieser).Auch die Fußgruppen können sehen lassen. Der Turnverein Longkamp-Kommen stellt mit 40 Teilnehmern die größte Gruppe und ist seit 25 Jahren dabei. Alle Kostüme sind selbst geschneidert. Während des zweistündigen Spektakels läutet unablässig die Glocke des Limburger Doms. Bischof Tebartz-van Elst sitzt im nachgebauten Gotteshaus auf einem überdimensionalen Stuhl, im Schlepptau seine Badewanne mit goldenen Wasserhähnen und Goldbarren. Der Tennisverein hat den Wagen gebaut und gelost, wer den Bischof spielen muss. Es traf Engelbert Kaiser. Der spielt den Protzbischof, als hätte er nie etwas anderes gemacht. volksfreund.de/karneval

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