Für die Zukunft gerüstet

WITTLICH. Seit weit über einem Jahr ist die St. Markuskirche eine Baustelle. Das Gerüst am Glockenturm wandert demnächst weiter. Dann werden die Seitenschiffe eingerüstet.

Letzte gemeinsame Baustellenbegehung am Turm der Markuskirche: Bauherr und Architekt entdecken nur noch Kleinigkeiten, die es zu erledigen gilt. "Die Turmsanierung ist abgeschlossen", fasst Peter Berdi den Stand der Arbeiten an der Markuskirche zusammen. Sukzessive werde in den kommenden Wochen das Gerüst am Turm abgebaut, erläutert der Architekt des gewaltigen Sanierungsprojektes. Letzte Hand anlegen werden die Arbeiter noch am Turmgesims: Hier gehört noch eine abdichtende Bleischicht auf Mauervorsprünge, die sonst schutzlos der Witterung ausgesetzt wären. Gegen Taubenkot helfen dem alten Sandsteingemäuer Edelstahlgitter hoch oben im Turm. Die von weither sichtbaren Uhren sind wieder befestigt, und was besonders jenen auffällt, die nahe an der Kirche wohnen: Endlich leiten Schalljalousien den Klang der Glocken auch in weite Ferne. Die zu weit auseinander stehenden, einzelnen Resonanzbretter früherer Zeiten schafften das nicht, sorgten jedoch zum Beispiel bei Dechant Rudolf Halffmann, der gleich nebenan im Pfarrhaus wohnt, für einen eher ungünstigen Ton. "Hier ist der Klang jetzt angenehmer." Kein Wunder: Erst jetzt wird in der Glockenstube der Klang optimal vermischt, bevor Bretter ihn auf ihren Weg nach außen leiten. Etwa in zwei Wochen wird der Turm wieder in voller Pracht zu sehen sein. Noch in diesem Jahr möchten die Verantwortlichen mit den nun anstehenden Arbeiten, die Langhaus und Seitenschiffe betreffen, fertig sein. Neben den Fenstern von Georg Meistermann, denen der Trierische Volksfreund in Kürze einen eigenen Artikel widmen wird, sind auch alle anderen Fenster fällig. Ersetzt worden sind in der Werkstatt Peters in Paderborn die Obergardenfenster am Langhaus oder Mittelschiff. Jedes Stück sieht ein wenig anders aus. Das ermöglicht innerhalb des Kirchengebäudes ein zusätzliches, unaufdringliches Spiel mit Farbe und Licht: Vorne, in der Nähe der dunklen Meistermann-Fenster, werden auch die Obergardenfenster dunkel, nach hinten zu immer heller sein. Die unteren, von drei verschiedenen Glaskünstlern gestalteten Fenster an den Seitenschiffen erhalten nach einer umfassenden Säuberung eine Schutzverglasung jeweils von der Außenseite her. Das große Problem der Markuskirche - nicht nur an den Fenstern - sei der weiche, rote Sandstein, der an vielen Stellen ausgebessert werden muss, sagt Berdi. Aus Kostengründen sei es nicht möglich, jeweils ganze, angegriffene Steine zu ersetzen. "Fehlstellen werden durch Vierungen aus härterem, hellerem Sandstein aus einem Steinbruch in der Umgebung ersetzt." Der Bruch, aus dem das originale Baumaterial stammt, existiert nicht mehr. Das erst Anfang der 70er Jahre neu eingedeckte Dach ist soweit in Ordnung. Einen deutlich sichtbaren Neigungswinkel weist dagegen der Dachreiter auf dem Langhaus auf, der die kleine "Glocke der unschuldigen Kinder" beherbergt, von alten Wittlichern liebevoll das "Lumpeglöcken" genannt. Auch dieses Türmchen wird parallel zu den Arbeiten an Fenstergewänden, Fenstern und Außenwänden in den kommenden Monaten hergerichtet.

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