Für einen offenen Umgang mit Demenz

Zeltingen-Rachtig · Rita Busch, die Gleichstellungsbeauftragte der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, nimmt sich einer wichtigen Frage an: Wie kann man in der Heimatgemeinde altern? Den Auftakt macht eine Veranstaltung in Zeltingen-Rachtig. Weitere sollen folgen.

 Möglichst lange in der gewohnten Umgebung leben – auch wenn man krank, alt und hilflos ist. Wie das funktionieren kann, soll eine Veranstaltungsreihe in der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues zeigen.TV-Foto: Christine Catrein

Möglichst lange in der gewohnten Umgebung leben – auch wenn man krank, alt und hilflos ist. Wie das funktionieren kann, soll eine Veranstaltungsreihe in der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues zeigen.TV-Foto: Christine Catrein

Zeltingen-Rachtig. Noch im hohen Alter in den eigenen vier Wänden zu leben, ist vermutlich der Wunsch der meisten Menschen. Demenz und andere Krankheiten stehen dem oft im Weg. Wie Betroffene damit umgehen können und erkennen, dass sie Hilfe brauchen, soll nun eine Veranstaltungsreihe in der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues zeigen. "Ich habe eine Demenzschulung besucht", sagt die Gleichstellungsbeauftragte Rita Busch. Zudem habe sie sich schon länger mit dem demografischen Wandel befasst. So entstand die Idee, diese Veranstaltung zu planen. Verschiedene Ortsbürgermeister hätten Interesse angemeldet.
Die Auftaktveranstaltung ist am Mittwoch, 2. April, 17 Uhr, im Hotel Deutschherrenhof in Zeltingen-Rachtig. Zusammen mit Ortsbürgermeister Manfred Kappes hat Busch die Sozialpädagogin und Gerontologin Silke Biundo aus Trier eingeladen. Sie soll in ungezwungener Atmosphäre zu und mit Besuchern sprechen.
"Demenz wird in der Gesellschaft nicht offen genug behandelt", meint Busch. Wenn das Defizit auftritt, müsse das direkt angesprochen werden. Nur so kann man den Problemen entgegenwirken. Kappes pflichtet ihr bei. "Es geht darum, das Thema frühzeitig präsent zu machen." Wie dies geschehen kann, möchte man in der Veranstaltung klären.
Der Auftakt in Zeltingen-Rachtig soll auch gezielt ortsbezogene Informationen liefern. Man wolle einen Ansprechpartner in der Ortsgemeinde haben, so Kappes. Alle seien willkommen, man spreche jedoch gezielt Angehörige von Betroffenen sowie die ältere Klientel an.
Rita Busch denkt, dass Veranstaltungen in verschiedenen Ortsgemeinden notwendig seien, um eine persönliche Atmosphäre zu schaffen und auch die Erreichbarkeit zu gewährleisten. Weitere Ortsbürgermeister haben sich bereits gemeldet, um mit ihr weitere Treffen zu planen. Über das Jahr verteilt, möchte man so die ganze Gemeinde abdecken.
Manfred Kappes sagt, dass man Strukturen schaffen und ein gemeinsames Netzwerk aufbauen könne. "Wir wollen keinen Alleingang starten, sondern mit anderen zusammen, insbesondere auch den Kirchengemeinden, arbeiten."
Als Resultat könnten sich Betroffene dann an eine zuständige Person wenden und müssten sich nicht mehr scheuen zu fragen, wo es entsprechende Hilfe gibt.

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