Zwei bis drei Jahre stand das ehemalige Haus Scholtes in der Wittlicher Straße leer. Zuvor hatte die Gemeinde eine sozial schwache Familie dort untergebracht. Auf die Frage: Was fangen wir nun mit dem einstigen Bauernhof an, war die Antwort des Gemeinderats schließlich eine dreiteilige. Ein Jugendraum, ein Dorfmuseum und ein Gemeindearchiv sollen in dem alten Gemäuer entstehen. Alte Geschichte und junge Menschen sollen sich also unter einem Dach zusammenfinden.Jugendliche sehr interessiert an Raum

Innen sollen die Wände und Türen erhalten bleiben. Zurzeit werden die Rohbauarbeiten verrichtet, dann kommt das Dach an die Reihe. Ortsbürgermeister Lothar Herres hofft, dass das Dach bereits Ende nächster Woche fertig ist. Schon bald sollen die Jugendlichen sich laut Herres den Rohbau anschauen können. Sie sollen den Jugendraum selbst mitgestalten und auch einrichten. Herres: "30 Jugendliche waren zu einem Gespräch über die Zukunft des Jugendraums gekommen. Sie haben großes Interesse." Wie die Organisation im Jugendraum laufe, darüber müsse noch geredet werden. Im Gemeindemuseum soll dargestellt werden, wie die Leute früher in Binsfeld gelebt haben. Im Wohnhaus sollen Räume wie früher eingerichtet werden. Im alten Schweinestall und in der Scheune des Hofes sollen alte Geräte wie eine Kelter und ein Webstuhl ausgestellt werden. "Vielleicht gibt es ja auch mal ein Viezfest hier?", meint Herres lächelnd. Im Dorfarchiv soll die "unwahrscheinliche Vielfalt" von Unterlagen, Bildern und Büchern über Binsfeld aufbewahrt werden. Der Verein zur Förderung der Heimat- und Kulturpflege Binsfeld soll das Archiv und das Museum betreuen. Vereinsvorsitzender Lothar Schmidt begrüßt das Projekt. "Wir wären froh, wenn wir einen Raum hätten, um die ganzen Unterlagen, die auch unser Verein besitzt, unterzubringen." Doch beim reinen Verwahren soll es nicht bleiben. Schmidt könnte sich jede Menge Veranstaltungen vorstellen, beispielsweise Ausstellungen mit alten Bildern oder Vorträge zu Dorfthemen wie die alten Dorfnamen. Die Kosten für die Renovierung des Hauses an der Hauptstraße werden auf 210 000 Euro geschätzt. 100 000 Euro davon schießt das Land zu, rund 10 000 Euro kommen vom Kreis und der VG. Diese Zahlen waren für manche Binsfelder auch im Rat ein Grund dafür, das Projekt kritisch zu sehen. Bedenken gibt es auch im Bezug auf den Jugendraum. Ein solcher hatte auch im Pfarrheim nicht funktioniert.