Für Muße und Ruhe bleibt wenig Zeit

Mit Peter Brucker geht ein Mann in den Ruhestand, der mehr war als nur ein Pädagoge - ein Mensch, der auch eine ausgeprägte soziale Ader hat und für Menschen da ist, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.

 Mit Geschenken überhäuft: Peter Brucker und Ehefrau Inge nehmen auf einer Bank Platz und nehmen eine Tafel mit allen Namen der Schülerinnen und Schüler in Empfang. TV-Foto: Clemens Beckmann

Mit Geschenken überhäuft: Peter Brucker und Ehefrau Inge nehmen auf einer Bank Platz und nehmen eine Tafel mit allen Namen der Schülerinnen und Schüler in Empfang. TV-Foto: Clemens Beckmann

Longkamp. (cb) Eine Holzbank und eine Sonnenliege: Das waren einige der Geschenke, die Peter Brucker an seinem letzten Tag als Leiter der Grundschule Longkamp erhielt. Ob er darauf oft Platz nimmt, um Muße zu finden, darf bezweifelt werden. Zumindest glaubt von denen, die ihn am Freitag in den Ruhestand geleiteten, niemand daran. Die Arbeit Bruckers hat sich nicht auf die Schule beschränkt, er ist ein ganzheitlicher Mensch. Erinnert sei nur an sein Engagement in der Mali-Hilfe, der er zukünftig noch mehr Zeit widmen kann. Auch in der Obdachlosen-Hilfe hat er sich hervorgetan.Im Moment reicht aber, all das aufzuzählen, was er 13 Jahre lang als Leiter der Grundschule Longkamp auf den Weg brachte: Er stand einer Schule vor, die zum Beispiel ökologischer Vorreiter ist und sich auch ökologische Grundschule nennen darf. Alle 75 Mädchen und Jungen der Schule standen am Freitag auf der Bühne, um Peter Brucker zu verabschieden und zu beschenken. Selbst die Kindergartenkinder, die Brucker nicht mehr als Lehrer erleben werden, sangen ein Lied und überreichten ihm Rosen. Aus den Reden war eine große Wertschätzung des Pädagogen und Menschen Peter Brucker her auszuhören. Pastor Manfred Weber drückte es vielleicht am treffendsten aus: "Sie haben es verstanden, das, was in den Kinder steckt, herauszuholen, zu fördern und zu entwickeln — und zwar im ganzheitlichen Sinn." Regierungsschuldirektor Gotthard Schölzel zitierte einen Kollegen Bruckers, der von einem "natürlichen pädagogischen Geschick" gesprochen habe. Brucker habe alle Kinder gleichermaßen gefördert und sich als "Anwalt der Kinder" hervorgetan. Hans-Peter Knechtges, Vorsitzender des Schulelternbeirats, sprach deshalb auch von einem Abschied, "den keiner will". Auch Ulf Hangert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, Gregor Eibes, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Morbach, und Ortsbürgermeister Franz-Josef Klingels hatten mehr als nur lobende Worte parat.Normalerweise sei er um Worte nicht verlegen, an diesem Tag falle es ihm aber schwer, passende Worte zu finden, sagte Peter Brucker. Deshalb zitierte er mehr oder weniger bedeutende Leute. In diesen Sprüchen war viel vom Zusammenleben und Zusammenspiel der Generationen zu hören. Sein letztes Zitat, so seine Bitte an das Kollegium, solle allerdings nicht als Drohung verstanden werden: "Ich gehe zwar, aber ich verschwinde nicht."

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