Funktionierende Dorfgemeinschaft

Mit Beteiligung aller Vereine sowie der Kinder des Dorfes hat Haag seinen über Jahre gewachsenen Dorfplatz mit Backes, Brunnen, Pütz und Viez-Kelter eingeweiht.

 Das ganze Dorf ist auf den Beinen, um die Einweihung des in jahrelanger Arbeit entstandenen Haager Dorfplatzes — im Bild der nachgebaute frühere Haus-Pütz (Brunnen) — zu feiern. TV-Foto: Ursula Schmieder

Das ganze Dorf ist auf den Beinen, um die Einweihung des in jahrelanger Arbeit entstandenen Haager Dorfplatzes — im Bild der nachgebaute frühere Haus-Pütz (Brunnen) — zu feiern. TV-Foto: Ursula Schmieder

Haag. (urs) Die erste Feier auf dem Platz ist es nicht - dafür aber die wichtigste. Denn endlich haben die Haager ihren neuen Dorfplatz auch formell in Besitz genommen. Von Ortsvereinen und Kindern begleitet, haben sie das teils ebene, teils etwas abschüssige Grundstück eingeweiht, auf dem sich Erwachsene und Kinder gleichermaßen wohl fühlen. Denn während die einen den Festansprachen der Ehrengäste lauschen oder sich durch das Angebot der Küche testen, erobern die Kleinen den Sandsteinbrunnen. Allerdings nicht ausnahmslos zur Freude der Großen.Doch der Brunnen ist nur einer von mehreren Hinguckern. Baustein für Baustein hat der Platz über Jahre Konturen angenommen. Den Anfang hatte 1993 der vom Heimatverein restaurierte "Backes" gemacht, worauf seit dem Fest ein Schild hinweist. Nach dem Kauf und Abriss eines benachbarten alten Hauses wurde ein Hausbrunnen errichtet, der Pütz, sowie ein Unterstand für die Viez-Kelter. Dies alles hätten die Menschen früher nicht nur gebraucht - es seien auch "wichtige Begegnungsstätten" gewesen, begründet Gemeindechef Norbert Schemer die Motivation für seinen Herzenswunsch Dorfplatz.Insgesamt wurden rund 100 000 Euro investiert, von denen das Land laut Morbachs Bürgermeister Gregor Eibes 50 Prozent aus der Dorferneuerung übernahm. Vor allem aber stecke in dem Platz sehr viel Eigenleistung - laut Schemer mehr als 500 Stunden. Eibes lobt daher die "funktionierende Dorfgemeinschaft", aber auch die Willensstärke des Ortsvorstehers. Landrätin Beate Läsch-Weber pflichtet bei. Natürlich seien Zuschüsse geflossen - doch über all dem stehe das Wort "Wir".Der Kreis hat zwar nichts zum Platz beigesteuert, dafür aber 2500 Euro für das nun für 25 Euro erhältliche Heimatbuch. Autor ist der gebürtige Haager Josef Schemer, dem der Ortsvorsteher herzlich dankt. Ohne ihn wäre vieles verloren gegangen: "Was du für dein Heimatdorf unentgeltlich geleistet hast, ist einmalig in unserer 600-jährigen Geschichte." Großer Dank gebühre aber auch Edwin Petry, der sämtliche Fotos bearbeitet habe, sowie Heribert Keuper für die Erstellung einer CD.Die Einsegnung hat zur großen Freude der Haager ein weiterer "Ehemaliger" übernommen, der kürzlich versetzte Pfarrer Georg Müller.

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