Furioses Auftaktkonzert im Mittelmosel-Museum

Traben-Trarbach · Glanzvoller Auftakt der diesjährigen Jubiläums-Konzertreihe im Mittelmosel-Museum in Traben-Trarbach: Heiko Hansjosten (Heilbronn) und sein Bruder Ralf Hansjosten (Trier) haben den 200-jährigen Streicher-Flügel zu neuem Leben erweckt.

 Die Brüder Ralf und Heiko Hansjosten besitzen selbst eine umfangreiche Sammlung antiker Klaviere. Foto: Mittelmosel-Museum

Die Brüder Ralf und Heiko Hansjosten besitzen selbst eine umfangreiche Sammlung antiker Klaviere. Foto: Mittelmosel-Museum

Traben-Trarbach. "Das war wunderschön. Vor allem bei der Mozart-Sonate kam ich so richtig ins Träumen", schwärmte eine Zuhörerin, während ein anderer langjähriger Besucher der Barockvilla Böcking begeistert eingestand: "So habe ich den historischen Hammerflügel noch nie zuvor gehört!"
Dass das wertvollste Exponat des Mittelmosel-Museums in Traben-Trarbach das Publikum in neue, bislang ungeahnte Klangwelten führte, hatte seinen Grund keineswegs allein darin, dass das 1811 von der renommierten Klavierbauerin Nannette Streicher in Wien gebaute Instrument aus Anlass seines 200-jährigen Geburtstages mit finanzieller Unterstützung der Sparkassen-Stiftung kürzlich restauriert worden war.
Erwiesen sich doch die beiden Pianisten, die zum Auftaktkonzert der diesjährigen Jubiläumsreihe in den voll besetzten historischen Musiksalon des altehrwürdigen Kaufmannshauses geladen hatten, einmal mehr als ausgewiesene Experten historischer Tasteninstrumente. Nachdem Heiko Hansjosten (Heilbronn) und Ralf Hansjosten (Trier) bereits im Herbst 2009 erstmals zusammen ein Benefizkonzert in der Barockvilla Böcking gestalteten, gaben die beiden Pianisten, die selbst eine umfassende Sammlung antiker Klaviere besitzen, erneut Einblick in das nach Wiederherstellung der originalen Lederhämmer nunmehr sogar noch weitaus authentischere und differenziertere Klangspektrum des historischen Hammerflügels. Das von Heiko Hansjosten fachkundig erläuterte Programm reichte von Mozart (Sonate D-Dur) und Diabelli (Romance a-Moll, Sonate C-Dur) über Schubert (Valses nobles à quatre mains; Marche militaire) bis hin zu Vanhal (Cinq pièces) und gab einen Querschnitt der dem Instrument zeitgemäßen vierhändigen Klavierliteratur.
Die beiden Pianisten, die auch dieses Mal auf ein Honorar verzichteten und stattdessen um Spenden für den Erhalt und die Restaurierung der historischen Instrumentensammlung des Museums baten, werden im Rahmen der traditionellen Kulturwoche im Mittelmosel-Museum im September dieses Jahres - unter anderem gemeinsam mit einem Streicher-Ensemble - erneut in der Barockvilla Böcking zu hören sein.red

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