Fusion nur als Komplett-Paket

Es gibt unterschiedliche Meinungen zum zukünftigen Partner der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron. Die Diskussion ist gewünscht. Bürgermeisterin Horsch will die VG aber nur als Einheit anbieten.

Neumagen-Dhron. (cb) Christiane Horsch ist derzeit besonders gefragt. Selbst im Urlaub wurde die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron per Handy mehrfach zu den Fusionsplänen befragt.

Wie berichtet, hat Horsch Anfang Dezember 2008 deutlich gemacht, dass die VG aus finanziellen Gründen keine Zukunft mehr hat und sich auf Partnersuche begibt. Dieser freiwillige Akt belässt der Kommune bei der Suche Handlungsspielraum. Außerdem fördert das Land diese Freiwilligkeit finanziell. Als Partner kommen die Verbandsgemeinden Bernkastel-Kues, Thalfang am Erbeskopf und seit neuestem auch Wittlich-Land in Frage. Sollte ein Wechsel in einen anderen Kreis möglich sein, tritt noch die Verbandsgemeinde Schweich (Kreis Trier-Saarburg) hinzu.

Horsch macht deutlich, dass eine Fusion nur sinnvoll ist, wenn die gesamte VG mit einer anderen Kommune zusammengeht. Darüber herrscht offenbar noch einiges an Unkenntnis. Würde beispielweise eine Gemeinde ausscheren und im Alleingang zu einer anderen Verbandsgemeinde wechseln, müsste die Verbandsgemeinde dafür per Beschluss aufgelöst und hinterher wieder neu strukturiert werden. "Ich glaube nicht, dass es im Verbandsgemeinderat dafür eine Mehrheit gibt", sagt Horsch.

Natürlich seien die Bürger und die Politiker aufgefordert, ihre Präferenzen zu äußern. "Wir reden aber nur über die Fusion der kompletten VG zu einer anderen", erläutert die Bürgermeisterin. Nur für diesen Fall sei auch mit finanziellen Zuwendungen seitens des Landes zu rechnen.

So wird bis zu einer Entscheidung, die spätestens 2011 fallen soll, mehrgleisig gefahren. Wichtig sind bis dahin die Meinungen der Bürger sowie Gespräche mit möglichen Partnern. "Bei einer Fusion wird ein Vertrag gemacht", erläutert Horsch. Darin beispielsweise den Bestand eines Bürgeramtes und des Schulstandorts festzuschreiben, sei für sie noch wichtiger als finanzielle Zuweisungen.

Die häufigste Frage, die Horsch gestellt wird, ist übrigens nicht die nach dem "Warum?" oder "Wohin?". "Die Leute fragen mich, was passiert dann mit mir?", erzählt sie. Und was antwortet sie? "Ich habe nicht nur die Freiheit im Kopf, sondern würde auch jederzeit einen Job finden."

Bei der Online-Umfrage haben sich bisher 38 Prozent der Teilnehmer für eine Fusion mit der VG Bernkastel-Kues ausgesprochen, 19 Prozent für Thalfang, 14 Prozent für Schweich und fünf Prozent für Wittlich Land. 24 Prozent lehnen eine Fusion ab.

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