Fußbälle in der Pfarrkirche

Es ist endlich vollbracht: Der neue Sportplatz des Sportvereins (SV) Heidenburg konnte am Samstag - wenn auch unter widrigen Wetterbedingungen - eingesegnet werden.

Heidenburg. Die dunklen Wolken verhießen nichts Gutes. Es blitzte und donnerte, und heftiger Regen prasselte auf Heidenburg hernieder. Ein Festumzug von der Kirche zum Sportplatz? Undenkbar! Spontan und flexibel reagierten der Sportverein (SV) Heidenburg und seine Ehrengäste bei einem heftigen Gewitter über dem nagelneuen Sportplatz. An die Vereinsmesse in St. Michael wurde einfach der Festakt drangehängt. "Wir segnen sowieso nicht den Platz, sondern die Menschen, die ihn nutzen", meinte dazu Pastor Alexander Kurp.Ein kleines Dorf mit großem Fußball

Ortsbürgermeister Dietmar Jäger eilte - inzwischen klatschnass - zum Vereinshaus, um Bescheid zu sagen. Der Musikverein blieb da und umrahmte die Festreden, die dort stattfanden, wo normalerweise gepredigt wird. Über Jahre hinweg war an vielen Stellen über die Notwendigkeit eines neuen Sportplatzes "gepredigt" worden. Jetzt wurde das erreichte Ziel gefeiert. SV-Vorsitzender Erich Scheit dankte allen, die so lange "am Ball" geblieben waren, bis Innenminister Karl-Peter Bruch vom Konzept "Miteinander - Füreinander" überzeugt war. Einen guten Verbündeten hatten er und Ortsbürgermeister Dietmar Jäger in dem damaligen Landtagsmitglied Günter Rösch. "Mir ist es eine persönliche Freude, die Platzweihe feiern zu können", unterstrich Jäger. Jetzt müsse sich nur noch der sportliche Erfolg einstellen in einem kleinen Dorf mit großem Fußball."Eine Sportplatzeinweihung in einer Kirche? Das ist neu", stellte der Schirmherr Günter Rösch fest. Anpacken und handeln sei den Heidenburger Fußballfreunden zu eigen, lobte er und stellte fest: "Die Anlage ist gelungen." Ein Modellprojekt sei Realität geworden, und es sei für die Gesundheit und unter sozialen Aspekten gut angelegtes Geld.Für Landrätin Beate Läsch-Weber ist der Platz ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte des SV: "Da wird sich noch so mancher über den Teamgeist der Heidenburger wundern." Dieser Sportplatz und das gesamte Ensemble verleihe Flügel.Landtagsabgeordnete Bettina Brück nimmt den Dank des Ortes nach Mainz zu Innenminister Bruch mit. VG-Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo hatte am Konzept mitgeschrieben und warf auch seine Erfahrung als ehemaliger Trainer mit in die Waagschale. Am Festtag gab es vom Rathauschef in der Kirche einen Fußball. Ein weiterer Ball kam vom Referenten für Freizeit und Breitensport im Fußballkreis Mosel, Friedrich Zeltner. Der Vorsitzende des Sportkreises Bernkastel-Wittlich, Manfred Neumann, will den Verein weiter unterstützen, denn bald steht ja auch die Renovierung des Vereinsheimes an.Architekt und Planer Dr. Jürgen Jakobs sah die Regengüsse gelassen: "Das Wasser läuft jetzt ordentlich ab. Der Platz bleibt bespielbar." Pastor Kurp stellte am Samstag fest: "Das Weltliche trifft sich heute mit dem Sakralen." Wettkampf bedeute ans Ziel kommen und: "Das Spiel des Lebens wird niemals abgepfiffen."

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