Fußball schlägt Brücken

BERNKASTEL-KUES. Schon beim Eröffnungsspiel der Fußball-WM herrschte auf dem Karlsbader Platz eine tolle Atmosphäre. Beim Spiel gegen Polen gab es noch eine mächtige Steigerung.

Was für eine Atmosphäre! Bei der Übertragung des Spieles Deutschland-Polen herrschte auf dem Karlsbader Platz in Bernkastel-Kues allerbeste Stimmung. Das lag nicht nur am Spiel, das ja erst in letzter Minute entschieden wurde, sondern auch an den Fans. Die Stimmung beim ersten Spiel der deutschen Mannschaft war schon gut, sie war aber nichts gegen die Atmosphäre bei der zweiten Partie. Dafür sorgte in erster Linie eine Fangruppe aus Traben-Trarbach, an der Spitze Mike Schöneberg, die die Zuschauer mit ihren Gesängen zum Mittun ermunterte. Überhaupt die Resonanz: Beim Eröffnungsspiel waren es zirka 700 Zuschauer, am Mittwochabend strömten nach Angaben der Polizei etwa 900 Fußballfreunde auf den Karlsbader Platz, darunter auch rund 30 polnische Fans. Da an diesem Abend auch die Bildqualität stimmte (beim Eröffnungsspiel war dies nicht der Fall) war es ein ungetrübter Genuss. Die Fans feierten den späten Sieg der deutschen Mannschaft enthusiastisch. Auch die Polizei vermeldete fast nur Gutes. Ein Mann wurde des Platzes verwiesen, weil er angetrunken war und fortwährend andere Zuschauer anpöbelte. Auch nach dem Spiel blieb es in der Stadt ruhig. Helmut Kaspar, Leiter der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues, führt dies auf die relativ starke Präsenz von Polizeibeamten während und nach dem Spiel zurück. Auch der Sicherheitsdienst hatte relativ wenig zu tun. Die Besucher hielten sich weitgehend an die Anordnung, keine Glasflaschen mit auf den Platz zu bringen. Gegen 23.30 Uhr wurde der Getränkeverkauf eingestellt. Auch hier gab es keine Probleme, obwohl der eine oder andere die lauschige Sommernacht noch gerne zum Tag gemacht hätte. "Für mich war es auch erstaunlich, dass sich beim Abspielen der Nationalhymnen fast alle Besucher von ihren Sitzen erhoben, auch die unmittelbar vor der Leinwand auf dem Boden sitzenden Jugendlichen. Offenbar kann Fußball Brücken schlagen", vermerkte Helmut Kaspar. Nach dem Spiel ließen sich viele Jugendlichen am Gestade nieder - teilweise auf der Fahrbahn. Deshalb prüft die Polizei bereits, ob beim Halbfinale und beim Finale die Bundesstraße 53 in diesem Bereich für einige Stunden gesperrt wird, damit dort feiernde Personen nicht angefahren werden.

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