Fußballverrückte im neuen Eventum in Wittlich

Wittlich · Die neue Wittlicher Mehrzweckhalle steht vom 8. bis 10. März auch vor ihrer sportlichen Bewährungsprobe. Die seit 15 Jahren bestehende Lotto-Elf (mit ehemaligen Nationalspielern) ist dabei, aber auch viele junge und schon etwas angegraute Fußballer. Außerdem gibt es den Tag der Wittlicher Vereine.

 Das neue Eventum steht vom 8. bis 10. März im Blickpunkt des Geschehens. TV-Foto: Klaus Kimmling

Das neue Eventum steht vom 8. bis 10. März im Blickpunkt des Geschehens. TV-Foto: Klaus Kimmling

Wittlich. Fußballverrückte werden sich am Freitag, 8. März, in Wittlich in den Dienst der guten Sache stellen und Teil der Lotto-Elf sein. Verrückte im positiven Sinn versteht sich. Die Fußballlegende Wolfgang Overath (1. FC Köln), mittlerweile 69 Jahre alt, gehört dazu. Und auch Dariusz Wosz (43), der zwischen 1997 und 2000 als Spieler des VfL Bochum und von Hertha BSC 17 Mal das Nationaltrikot trug und dabei ein Tor erzielte. Dem ist offenbar kein Weg zu weit. Der jetzige Trainer der A-Jugend-Bundesliga-Mannschaft des VfL Bochum setzt sich schnell mal ins Auto, um an einem Pressegespräch. in Wittlich teilzunehmen und anschließend wieder zum Training zurückzufahren.
"Ich bin ein Fußballbekloppter", gibt er zu, "ich habe viel bekommen und will etwas zurückgeben." Die Lotto-Elf tut das seit 15 Jahren regelmäßig. Knapp 1,4 Millionen Euro hat sie in dieser Zeit für wohltätige Zwecke eingespielt. Mehr als 10 000 Euro sollen am Abend des 8. März dazukommen, hofft Eddy Linden vom Team Benefiz Radler, das quasi als Veranstalter fungiert (siehe Extra). Dann wird die neue Mehrzweckhalle Eventum auch sportlich eingeweiht. Drei Tage lang, vom 8. bis 10. März, steht der Sport im Mittelpunkt.
Das 40 Minuten dauernde Spiel zwischen der Lotto-Elf und dem Team Benefiz Radler (Anpfiff 20 Uhr) dürfte der Höhepunkt sein. Im Rahmenprogramm ist außerdem der mehrfache Welt- und Europameister im Kunstradfahren, Jens Schmitt, zu sehen. Die Halle wird aber auch zum Treffpunkt für die ganz jungen Kicker (ab Bambini) bis hin zu den Alten Herren. Und am 10. März ist sie beim Tag der Wittlicher Vereine das Forum des Sportgeschehens in der Kreisstadt.
Die Nachwuchskicker werden nicht unbedingt Dariusz Wosz, Olaf Marschall und Thomas Riedl (beide früher 1. FC Kaiserslautern), Carsten Cullmann (1. FC Köln) und Torwart Dimo Wache (Mainz 05) kennen - und schon gar nicht Wolfgang Overath. Doch wenn ihre am Fußball begeisterten Väter und Mütter von ihnen erzählen, werden die Herzen höher schlagen. Bürgermeister Joachim Rodenstock hat bei seinem neunjährigen Sohn offenbar schon Erfolg gehabt. "Der ist ganz elektrisiert", sagt er.
Der 81-malige Nationalspieler Wolfgang Overath, der zwischen 1963 und 1977 409 Spiele (84 Tore) für den 1. FC Köln bestritt und 1974 mit der deutschen Nationalmannschaft Weltmeister wurde, sei noch immer sehr ehrgeizig, berichtet Hermann Josef Ganser. "Der lässt sich nie auswechseln", sagt der Mann, der das Team ehrenamtlich managt.
Overath wolle noch bis zum 70. Lebensjahr spielen, erläutert Ganser. Den runden Geburtstag feiert er Ende September. Wer den begnadeten Techniker also noch einmal als Spieler erleben will, sollte sich den 8. März vormerken.
Der Gegner ist auch kein unbeschriebenes Blatt, zumindest was das soziale Engagement angeht. Die seit 2006 bestehenden Benefiz Radler (190 Mitglieder) haben durch diverse Aktionen, wie Radtouren nach München, schon etwa 100 000 Euro für wohltätige Zwecke gesammelt. "Ich bin gesund und will auch etwas zurückgeben", sagt Vorsitzender Eddy Linden. Zweimal hat sein Team, dem viele ehemalige Fußballer aus der Region angehören, bereits gegen die Lotto-Elf gespielt. "Einmal haben wir 2:14 und einmal 2:13 verloren", erinnert er sich. Ein 2:12 wäre dieses Mal also ein Wunschergebnis.
Eintritt wird am 8. März nicht verlangt.Extra

13 000 Euro kommen durchschnittlich bei einem Benefizspiel der Lotto-Elf zusammen. Wenn es am 8. März einen ähnlich warmen Geldsegen gibt, werden sich die Krebsgesellschaft Trier und das Projekt Rückenwind in Wittlich besonders freuen. Sie kommen in den Genuss des Geldes. Die Krebsgesellschaft berät krebskranke Menschen und ihre Angehörigen. Seit etwa drei Jahren tut sie das auch im Verbundkrankenhaus Bernkastel-Wittlich. Rückenwind betreut Angehörige von Strafgefangenen, die in der Justizvollzugsanstalt Wittlich (einschließlich Jugendstrafanstalt und Krankenhaus) einsitzen. cb

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