Futter aus Wittlich für Hunde im Osten

Altrich · In Rumänien gibt es sehr viele Straßenhunde, die gequält werden. Marcel Schorn will für Futter und Hilfsmittel für sie sammeln. Gemeinsam mit dem Förderverein des Tierheims Altrich hat er eine ganze Lastwagenladung für die Tiere zusammenbekommen.

 Rainer Kordel vom Eifeltierheim (links) und Marcel Schorn zeigen auf einem Foto, wie der Lastwagen in Rumänien angekommen ist. TV-Foto: Christina Bents

Rainer Kordel vom Eifeltierheim (links) und Marcel Schorn zeigen auf einem Foto, wie der Lastwagen in Rumänien angekommen ist. TV-Foto: Christina Bents

Altrich. Marcel Schorn hat ein Herz für Tiere. Seit fünf Jahren engagiert sich der Malermeister für das Eifeltierheim in Altrich. Doch in den vergangenen Monaten beschäftigt ihn vor allem die Situation von Tieren in einer ganz andren Ecke der Welt. Immer wieder stößt er im Internet auf Berichte von Tierschutzorganisationen, in denen von grausamen Tierquälereien in Rumänien berichtet wird. "Es gibt dort eine Hundeplage - die Tiere gelten dort weniger als nichts. Sie werden getreten, geschlagen und gequält", sagt Schorn.
Dorf Geschichte(n)


Er recherchiert weiter - und entdeckt im Internet die Seite eines Tierheims, dass von der deutschen Organisation Tierhilfe Hoffnung aus Tübingen geleitet wird. 6000 Hunde leben in der Einrichtung in der Nähe von Bukarest, betreut von 80 Mitarbeitern. Smeura wird das Tierheim genannt, es ist angeblich das größte der Welt. Die Tiere dort benötigen anderthalb Tonnen Futter - pro Tag. "Für sie wollte ich sammeln", berichtet Schorn.
Rainer Kordel vom Altricher Tierheim gibt ihm den Tipp, mit dem Förderverein der Einrichtung zu sprechen - der könnte ihn beim Sammeln unterstützen.
Dann geht alles sehr schnell. Über Zeitungen und das Internet wird die Sammelaktion publik gemacht. Sechs Monate dauert es, dann haben Schorn und seine Unterstützer vom Förderverein einen kompletten LKW beladen: Voll mit medizinischem Gerät und 18 Tonnen Futter (25 Paletten) macht sich das Gefährt auf den Weg nach Rumänien. Auch Firmen aus der Region beteiligen sich an der Aktion: eine Tierfutterproduktionsfirma, eine Kette für Tierbedarf. Die Hundeschule Koch aus Wittlich stellt den Spendensammlern eine Halle und einen Gabelstapler zur Verfügung. Tierheimchef Rainer Kordel: "Das immer gerne gespendet wird ist klar. Aber dass wir so in so kurzer Zeit sammeln, hat mich überrascht."
Kleidung für die Mitarbeiter


Auch Marcel Schorn ist stolz auf den Erfolg der Aktion: "Die Tierhilfe Hoffnung sagte mir, dass noch nie so wenige Personen in so kurzer Zeit so viele Spenden zusammenbekommen haben." Und auch an die Mitarbeiter des rumänischen Tierheims haben die Helfer gedacht: Für sie wurde warme Kleidung und Kinderspielzeug in den LKW gepackt.
Und im nächsten Jahr? Da will Marcel Schorn sein nächstes Tierschutzprojekt in der Region umsetzen. chb
Extra

Viele von euch überlegen sich vielleicht, was sie sich zu Weihnachten wünschen könnten. Manchmal kommt dann auch die Idee, dass es eine Katze, ein Hund, ein Kaninchen oder ein Pferd sein könnte. Davon rät aber Silvia Schmitt vom Förderverein des Eifeltierheims ab. Sie sagt: "Ein Lebewesen gehört nicht unter den Weihnachtsbaum, weil an den Weihnachtstagen sehr viel los ist, und die Tiere sich da nur schwer eingewöhnen können." Zudem sollte das gut überlegt sein und die ganze Familie dahinter stehen. Im Eifeltierheim werden oft nach Weihnachten Tiere abgegeben, die verschenkt worden sind, weil es mit dem Tier doch anders war, als man es sich vorgestellt hat. Man sollte sich auf jeden Fall gut informieren, wie viel Zeit und Platz das Tier braucht, damit es ihm gutgeht. Vielleicht kann man ja erst einmal die Pflege des Tiers vom Nachbarn oder von Verwandten übernehmen, bevor man sich entscheidet, ob man wirklich selbst eins haben will. chb

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