"Was mir auffällt, ist, dass Touristen sehr begeistert von einer schönen Stadt sprechen und sagen, man könne gut einkaufen. Wittlicher sind da geteilter Meinung: Man ist nie zufrieden über das, was man hat, und will mehr", sagt der Student. Zusätzlich gewünscht würden generell mehr Fachgeschäfte, ein Lebensmittelmarkt und ein Kino. "Vor allem junge Leute sagen, dass sie kaum in der Innenstadt kaufen. Der Wunsch nach H & M ist zum Beispiel oft gefallen, aber auch nach einem größeren Angebot an qualitativ hochwertiger Bekleidung", sagt der Wittlicher. Er denkt aber auch: "Viele wissen gar nicht, was man alles in der Stadt bekommen kann."
Dennis Dulla sagt weiter: "Wittlich punktet bei den Kunden ganz klar im Angebot an Parkplätzen im Zentrum. Die Öffnungszeiten der Geschäfte der Innenstadt hingegen sind eine Schwachstelle, Hauptgrund: keine einheitlichen Öffnungszeiten."
Ungeplant bekam der Student auch viel zu einem ganz anderen Thema zu hören: der Teilsperrung der Kurfürstenstraße. Der Beginn des Verkehrsversuchs fiel mit seiner Umfrage zusammen. "Meine erste Frage war ja: Was fällt Ihnen spontan zu Wittlich ein? Da haben ganz viele losgelegt und sich über die schlechte Verkehrsführung beschwert und sich sehr über die Kurfürstenstraße aufgeregt."
Auswertung bei MarketingsitzungJetzt wird Dennis Dulla die 200 Bögen für seine Abschlussarbeit zum Thema "Stadtmarketing Wittlich" an der Fachhochschule Trier analysieren. Außerdem werden der Stadt die Ergebnisse zur Verfügung gestellt. Die Verwaltung und der Stadtmarketingverein ergänzen die studentische Umfrage. In den Mitteilungsblättern der Verbandsgemeinden Manderscheid, Wittlich-Land, Kröv-Bausendorf und der Wittlicher Rundschau waren ebenfalls Fragebögen enthalten. Ein Angebot, das laut Ulrich Jacoby, Pressesprecher der Stadtverwaltung mehr als 20 000 Haushalte erreichte. Außerdem kann man auf der Homepage der Stadtverwaltung seine Meinung mitteilen.
Wie viele Fragebögen binnen zwei Wochen bei der Stadt eingegangen sind, konnte Ulrich Jacoby in mehr als einer Woche nicht in Erfahrung bringen, ebenso wenig, was die Stadt in die Aktion investiert: Die Sachbearbeiterin ist in Urlaub. Liegen Ergebnisse vor, soll die aktuelle Kundenbefragung die Wissenslücke über die Meinung zur Einkaufsstadt aus Verbrauchersicht schließen.
Eine Befragung der Geschäftsleute mit deren Blick auf Wittlich hat die Stadtverwaltung bereits geleistet und vorgestellt (der TV berichtete). Eine Kurzauswertung des Meinungsbildes aus der Kundenbefragung soll erstmals bei der jährlichen Mitgliederversammlung des Stadtmarketingvereins Wittlich am Donnerstag, 27. Oktober, 19.30 Uhr, im Hotel Lindenhof vorgestellt werden. Anschließend sei eine Präsentation ergänzt durch die bei der Verwaltung eingegangenen Reaktionen bei einer dritten Einzelhändler-Versammlung im Frühjahr 2012 geplant.Extra

Elisabeth Wächter (49) Wittlich: Ich habe Lebensmittel und Katzenfutter gekauft. Mir gefällt die Freundlichkeit und das Angebot in Wittlich gut, deshalb würde ich im Moment auch nichts ändern. Robert Marscher (67) Bad Neuenahr: Ich habe Bekleidung gekauft. Wittlich ist als Einkaufsstandort attraktiv und sehr gut für die Region. Edith Wiszniewski (78) Wittlich: Wir haben Medikamente gekauft. Es geht in den letzten zehn Jahren unheimlich aufwärts mit Wittlich. Die Situation hat sich mit der Galerie verbessert. Peter Zingsheim (81) Wehlen: Ich habe einen Pullover und Hemden gekauft, meine Frau einen Anorak. Wir kommen nicht oft hierhin, sind aber zufrieden. sos