Ganz nah am Menschen sein

Trier · Der Caritasverband Trier präsentiert sein neues Leitbild und sagt, worauf es ihm ankommt.

Trier (red) Sein neues Leitbild hat der Caritasverband Trier während einer Festveranstaltung im Robert-Schuman-Haus präsentiert. "Nah am Menschen", so lautet der Vorsatz jeder der sieben Leitsätze, die der Caritasverband sich selbst für die nächsten Jahre als Richtschnur vorgegeben hat.
Das Spektrum reicht vom Selbstverständnis des Verbandes als christliche Institution über Schwerpunkte der Arbeit bis hin zur Bedeutung des Ehrenamts und der Verbandskultur.
Nachdem Hans Günther Ullrich, Vorsitzender des Caritasrates, die Gäste begrüßt hatte, wies Markus Leineweber als Vorstandsvorsitzender auf die besondere Verantwortung hin, die ein solches Leitbild mit sich bringt: Durch das öffentliche Bekenntnis zu den Leitsätzen formuliert der Verband nicht nur einen Rahmen, sondern einen verpflichtenden Maßstab für seine Arbeit. Er macht sich so bewertbar.
Gleichzeitig weist Leineweber darauf hin, dass es sich hier nicht um eine Zustandsbeschreibung handelt, sondern vielmehr um Zielformulierung: So sollte Caritas-Arbeit aussehen.
Caritasdirektor Bernd Kettern erläuterte die Bedeutung der einzelnen Leitsätze. Unterstützt wurde er dabei durch Mitarbeitende des Verbandes, die ihr Verständnis wichtiger Aussagen des Leitbildes in Videosequenzen formulierten.
In seiner Festrede griff Georg Cremer, ehemaliger Generalsekretär des Deutschen Caritasverbandes, einige Aspekte des Leitbildes auf und stellte sie in einen sozialpolitischen Kontext. So wies er beispielsweise auf das Spannungsfeld zwischen Leitsätzen und unternehmerischen Belangen hin, in dem Wohlfahrtsverbände ständig stehen.
Weiter betonte Cremer die Rolle der Caritas als Anwalt für Menschen, die keine Stimme haben oder sich selbst nur schwer Gehör verschaffen können: "Die Caritas ist damit Akteur der Sozialpolitik und bewertet sozialpolitische Entscheidungen unter dem besonderen Fokus, wie sie auf Menschen wirken, die arm oder von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen sind."
Mit ihrem Netz von Beratungsstellen, Diensten und Einrichtungen habe die Caritas gute Voraussetzungen, als Seismograph für Notlagen zu wirken.
Sein Fazit: "Wer den Armen helfen will, muss auch dafür sorgen, dass unser Sozialstaat eine breite politische Unterstützung in der Mitte der Gesellschaft behält. Dazu müssen wir über Probleme nüchtern und lösungsorientiert sprechen, aber einen Untergangsdiskurs vermeiden. Denn ein Untergangsdiskurs verstärkt Ängste und Panik in der Mitte und hilft dem Populismus, der unser demokratisches Gemeinwesen bedroht."
Das Leitbild sowie weitere Informationen zum Caritasverband Trier gibt es im Internet unter der Adresse
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